Merkel stoppt Schrumpfkur für Bundeswehr
Germersheim/Berlin. Eine radikale Verkleinerung der Bundeswehr auf 150 000 Soldaten, wie sie im Verteidigungsministerium erwogen wurde, wird es nicht geben. Nach einem zweistündigen Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU, Foto: dpa) sagte Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) gestern, das radikalste Modell für die Bundeswehrreform sei vom Tisch
Germersheim/Berlin. Eine radikale Verkleinerung der Bundeswehr auf 150 000 Soldaten, wie sie im Verteidigungsministerium erwogen wurde, wird es nicht geben. Nach einem zweistündigen Gespräch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU, Foto: dpa) sagte Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) gestern, das radikalste Modell für die Bundeswehrreform sei vom Tisch. Damit wird es auch kein endgültiges Aus der Wehrpflicht durch eine Grundgesetzänderung geben. Schon am Vortag hatte Merkel deutlich gemacht, dass es bei der Bundeswehr keine Einsparungen um jeden Preis geben werde: "Wegen zwei Milliarden kann ich nicht die deutsche Sicherheit aufs Spiel setzen", sagte Merkel.
Im Verteidigungsministerium sind in den vergangenen Wochen mehrere Modelle für eine Verkleinerung der Bundeswehr erarbeitet worden. Die Truppenstärken reichen dabei von 150 000 bis 200 000 Soldaten. Spätestens Anfang September will Guttenberg mehrere Modelle vorlegen und auch eine klare Präferenz erkennen lassen.
Auch bei einer Beibehaltung der Wehrpflicht im Grundgesetz könnte sie aber durch ein einfaches Gesetz ausgesetzt werden. Als Alternativen sind nach dem jetzigen Beratungsstand die Fortführung des sechsmonatigen Pflichtdienstes und ein lediglich "freiwilliger Wehrdienst" im Gespräch. Letzterem werden bei zu Guttenberg die besten Chancen eingeräumt.
"Wir haben da wirklich kluge Gedanken und auch gute Modelle", betonte der Minister auf dem Weg zu einem Truppenbesuch bei der Luftwaffe im rheinland-pfälzischen Germersheim. dpa/red