Merkel legt Amtseid ab – Gauck mahnt Reformen an

Berlin · Deutschland hat seit gestern eine neue Regierung. Bei ihrer dritten Wahl zur Bundeskanzlerin erhielt Angela Merkel im Bundestag trotz Abweichlern in den Reihen ihrer großen Koalition ein Rekordergebnis.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) startet mit breitem Rückhalt in die dritte Amtszeit. Bei ihrer Wiederwahl im Bundestag bekam die 59-Jährige gestern so viele Stimmen wie kein Kanzler zuvor. Fast drei Monate nach der Bundestagswahl votierten gestern im Bundestag 462 von 621 anwesenden Abgeordneten für die CDU-Vorsitzende, was eine Dreiviertelmehrheit (74,4 Prozent) bedeutet. Ihr fehlten zwar die Stimmen von 42 Abgeordnete aus dem Lager von CDU/CSU und SPD. Das sind aber weniger als bei Bildung der letzten großen Koalition 2005, als sich 50 Abgeordnete von Schwarz-Rot verweigerten. Merkel wurde am Vormittag im Bundestag vereidigt.

Bei der Überreichung der Ernennungsurkunden an die neuen Minister sagte Bundespräsident Joachim Gauck, Deutschland brauche eine "stabile, eine handlungsfähige Regierung". Das Staatsoberhaupt betonte, Deutschland stehe vor "großen Herausforderungen". Er nannte unter anderem die Alterung der Gesellschaft, die Bildungspolitik sowie die europäische Staatsschuldenkrise. Gauck mahnte "erneut Mut zu notwendigen Reformen" an.

Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) und die anderen Kabinettsmitglieder, darunter aus dem Saarland Kanzleramtschef Peter Altmaier (CDU) und Justizminister Heiko Maas (SPD), sprachen wie zuvor Merkel bei ihrer Vereidigung durch Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) allesamt den religiösen Zusatz "So wahr mir Gott helfe". Noch am Nachmittag traf sich das Kabinett zu seiner ersten Sitzung. > e, : Meinung

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