Kommentar Mays Deal ist ein Risiko für den Frieden in Nordirland

Um sich selbst im Amt zu halten, ist Premierministerin Theresa May einen Deal mit der DUP eingegangen. Doch während die Nordiren-Partei über mehr Geld und Einfluss jubelt, darf davon ausgegangen werden, dass dieses Abkommen vor allem für May ein Problem wird. Nicht nur, dass die erzkonservativen Positionen der DUP bei Themen wie Abtreibung und gleichgeschlechtlicher Ehe etliche Tory-Wähler abschrecken. Viel schlimmer und deutlich unterschätzt werden die möglichen Auswirkungen auf den Versöhnungsprozess in Nordirland, der 1998 mit dem Karfreitagsabkommen eingeleitet wurde, das ausgerechnet die DUP abgelehnt hatte, weil sie die Macht nicht mit den Nationalisten von Sinn Féin teilen wollte.

Es war unter anderem die EU-Mitgliedschaft, die den Konflikt entschärfte und für Stabilität sorgte. Seit dem Brexit-Votum kehren bei vielen die Sorgen zurück. Keiner wünscht eine harte Grenze zum irischen Nachbarn. May setzt mit dem DUP-Deal das Erreichte aufs Spiel. Denn die Wunden sind dort noch lange nicht verheilt.

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