Marihuana-Verkauf in Uruguay Marihuana in Uruguay jetzt auch in Apotheken erhältlich

Montevideo · Uruguay hat gestern als erstes Land weltweit mit dem staatlich geregelten Verkauf von Marihuana begonnen. Das Rauschmittel ist landesweit in 16 Apotheken erhältlich. Knapp 5000 Bürger haben sich laut nationaler Cannabis-Kontrollbehörde IRCCA bislang registriert, rund 60 Prozent stammen aus der Hauptstadt Montevideo.

 Der ehemalige Präsident Uruguays,  Jose Mujica.

Der ehemalige Präsident Uruguays, Jose Mujica.

Foto: picture alliance / dpa/Franck Robichon

Die registrierten Nutzer können zwei verschiedene Sorten Marihuana in Mengen bis zu maximal zehn Gramm pro Woche erwerben. Fünf Gramm kosten umgerechnet rund 5,60 Euro. Der Verkauf von Marihuana ist der letzte Schritt eines Legalisierungsprozesses von Cannabis in Uruguay. Ziel der Initiative ist eine Verringerung der Drogenkriminalität.
Ende 2013 hatte die linke Regierung unter dem damaligen Präsidenten José Mujica ein Gesetz zur Legalisierung des Marihuana-Anbaus und -Handels verabschiedet. Der Anbau der Marihuana-Hanfpflanze (Cannabis) wurde 2014 legalisiert, der Verkauf in Apotheken aber mehrfach verschoben. Mujicas Nachfolger und Parteifreund Tabaré Vázquez, seit März 2015 im Amt, trat beim Handel mit Marihuana auf die Bremse.

Cannabis-Produzenten und Konsumenten müssen volljährig sein und ihren Wohnsitz in Uruguay haben. Kiffertourismus soll damit verhindert werden. Minderjährigen bleibt der Konsum verboten. Das Anpflanzen ohne staatliche Erlaubnis wird mit bis zu zehn Jahren Haft bestraft.

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