Mandelas Familie streitet um Ruhm, Macht und Millionen

Kapstadt · Der schwer kranke Nelson Mandela wird zuletzt kaum noch wahrgenommen haben, wie zerstritten seine Familie ist. Dabei geht es nicht um private Zankereien, sondern eher um Macht, Ruhm und Millionen.



Während der südafrikanische Nationalheld im Sommer wegen einer schweren Lungenentzündung mit dem Tod rang, trug seine Familie ihren Zwist zum Teil offen aus. Im Zentrum des Konflikts stand Mandelas Enkel Mandla. Der wollte unbedingt, dass sein berühmter Großvater einmal in Mvezo begraben wird. Hier befindet sich der eigentliche Geburtsort Nelson Mandelas - der aber in Qunu begraben werden wollte, dem Ort, wo er aufgewachsen war. Der 39-Jährige Mandla, der in Mvezo traditioneller Führer des Dorfes ist, wollte das verhindern. Er ist das einzige Familienmitglied, das in die Politik ging und Abgeordneter der Regierungspartei ANC wurde. Wohl auch deshalb bekam er Zugriff auf Staatsgelder. Straßen wurden gebaut, ein Hotel, ein Museum und Lokale. Die Attraktion der Anlage sollte einmal die Grabstätte Nelson Mandelas werden. Das allerdings verhinderte die Familie vor Gericht.

Mandla Mandela warf seinen Verwandten vor, sie wollten nur Zugriff auf den Familienbesitz bekommen. Das meiste Geld floss in eine Stiftung und in zwei Nelson-Mandela-Fonds. Den Zugang zu diesen Geldern wollten im Frühjahr seine Töchter Zenani (54) und Makaziwe (60) vor Gericht durchsetzen. Ziel war es auch, die Treuhänder ihres Vaters sowie Wohnungsbauminister Tokyo Sexwale zu entmachten. Inzwischen haben die Töchter die Klage zurückgezogen.

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