„Man sollte das Ganze nicht zu ernst nehmen“

Der in Berlin lebende Merziger Kai Weins hat vergangenes Jahr ein Bilderrätsel-Buch mit Emojis veröffentlicht. Im Gespräch mit SZ-Redaktionsmitglied Lars Reusch erklärt er, dass Emojis vor allem Spaß machen sollen.

Sie haben ein Bilderrätsel-Buch mit Emojis geschrieben. Wie kam es dazu?

Weins: Angefangen hat es mit vier Faust-Emojis und den betenden Händen: für den Film "Vier Fäuste für ein Halleluja". Das kam im Freundeskreis gut an, also habe ich es weiter verfolgt und Emoji-Bilderrätsel auch in sozialen Netzwerken gepostet. Irgendwann ist eine Literaturagentur auf mich zugekommen und hat ein Buch vorgeschlagen.

Was ist die Faszination an Emojis? Warum verwenden sie so viele so gerne?

Weins: Es ist die Kurzform von Sprache . Man kann mit einem kleinen Bildchen eine Situation ausdrücken. Für Schreibfaule ist das vielleicht ganz praktisch. Und man kann Emotionen damit vermitteln. Bei reinen Textnachrichten fragt sich der Empfänger oft: Wie ist das denn jetzt gemeint? Mit einem Smiley hintendran weiß man, das ist ernst gemeint oder einfach nur Spaß. Mit den Bildern kann man so eine Konversation auch lustiger und bunter gestalten.

Also sind Emojis so eine Art Sprachersatz oder sogar eine ganz neue Sprache ?

Weins: Na ja, das geschriebene Wort ist schon noch wichtiger. Wenn man sich nur noch mit Hilfe von Emojis unterhalten würde, fände ich das ein bisschen schlimm. Man sollte das Ganze nicht zu ernst nehmen, es geht mehr um den Spaßfaktor.

Sind Emojis ein Jugend-Phänomen?

Weins: Ich denke schon, Jugendliche wachsen heute ja mit Handy-Chats wie WhatsApp auf. Aber nicht nur, die Emojis sind sicher auch etwas für Junggebliebene.

Haben Sie ein Lieblings-Emoji?

Weins: Den Fuchs. Es gibt für alles eine Lösung, man muss nur drauf kommen - und mir fallen oft Dinge ein, an die andere nicht denken. Dann höre ich auch mal: Du bist ja ein Fuchs. Das Fuchs-Emoji spiegelt also ein bisschen mein Wesen wider.

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