Erinnerung an den ersten Weltkrieg Die Dämonen bannen

Es war ein angeschlagenes Paar, das im Mittelpunkt der Feiern zum Weltkriegsende stand. Hier eine Bundeskanzlerin, deren Macht schwindet. Dort ein Präsident, der seine Landsleute nicht von seiner Politik überzeugen kann.

Macron warnt vor den alten Dämonen, die jederzeit auferstehen können.
Foto: SZ/Robby Lorenz

Am Wochenende schauten die beiden zurück auf eine Zeit, in der Deutschland und Frankreich noch Erbfeinde waren. Viel wurde seither geleistet. Doch viel Arbeit liegt noch vor den beiden Ländern. Gerade jetzt, in einer Zeit, in der die Gefahr des Nationalismus überall lauert. Macrons Warnung vor den alten Dämonen, die jederzeit wieder auferstehen können, passt auf US-Präsident Trump genauso wie auf die Nationalisten in Europa.  Viel Zeit bleibt nicht mehr, um diese gefährliche Entwicklung zu stoppen. 100 Jahre nach dem Ersten Weltkrieg stellt sich ernsthaft die Frage, ob Europa seine Lektion gelernt hat. Und auch, ob Frankreich und Deutschland tatsächlich alles tun, um die Dämonen zu bannen. Die Gesten im Wald von Compiègne reichen nicht aus. Europa entsteht durch konkrete Tatsachen, sagte der europäische Gründervater Robert Schuman. Es liegt an Merkel und Macron, solche Tatsachen zu schaffen – bevor es zu spät ist.

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