„Legalisierung wäre völlig falsch“

Die Piraten im Saarland fordern die Legalisierung von Drogen, Gesundheitsminister Andreas Storm (CDU) schließt das jedoch kategorisch aus. Eine Legalisierung wäre seiner Auffassung nach ein völliges falsches Signale. Unterstützung erhält er von der saarländischen Innenministerin Monika Bachmann (CDU). Mit Storm sprach SZ-Redakteur Jörg Wingertszahn.

Herr Storm, Sie bleiben bei ihrem strikten Nein zur Legalisierung von Drogen, die die Piraten im Saarland in der vergangenen Woche gefordert haben?

Storm: In der Tat. Sucht ist eine Krankheit, deshalb setzt eine verantwortungsvolle Drogenpolitik primär auf Hilfe und nicht auf Strafe. Dafür haben wir auch ein flächendeckendes Angebot. Eine Legalisierung wäre jedenfalls völlig falsch angesichts der erheblichen gesundheitlichen Folgen für die Konsumenten.

Stichwort Gesundheit: Wie wollen Sie die Gesundheit der Konsumenten bei einem unkontrollierten Schwarzmarkt gewährleisten?

Storm: Wir haben ein flächendeckendes Netz von Sucht- und Beratungsstellen in allen Landkreisen. Das Saarland gehört zu den Bundesländern, die schon früh den Spritzentausch bei Drogenabhängigen erlaubt haben. Zudem gibt es ein Drogenhilfezentrum mit einem Konsumraum, um eine weitere Verelendung der Abhängigen zu verhindern.

Was ist mit Alkohol und Tabak? Die haben bei missbräuchlichem Konsum auch schwerwiegende gesundheitliche Folgen, sind aber legal.

Storm: Deshalb führen wir zahlreiche Präventionsmaßnahmen durch. Darüber hinaus habe ich im April einen Runden Tisch im Saarland zur Bekämpfung des Alkoholmissbrauchs bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen gestartet. Zudem gibt es hier ein sehr strenges Nichtraucherschutzgesetz.

Verbieten würden Sie Alkohol und Tabak aber nicht?

Storm: Nein.

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