Personal-Gerangel in der SPD Künftiger Generalsekretär sorgt in SPD für Unmut

Berlin · () Der SPD-Digital- und Verteidigungsexperte Lars Klingbeil soll als künftiger Generalsekretär die Neuaufstellung der gebeutelten Partei mitgestalten. Das SPD-Präsidium sprach sich gestern einstimmig für Klingbeil als Nachfolger von Hubertus Heil aus, der seit Sommer kommissarisch den Posten des SPD-Managers übernommen hatte und beim Parteitag im Dezember nicht noch mal antreten wird. Der Vorschlag von SPD-Chef Martin Schulz war bereits in der vergangenen Woche bekannt geworden – und stieß prompt auf Kritik. Die SPD-Frauen hatten sich eine weibliche Besetzung gewünscht.

 Juliane Seifert, SPD-Bundesgeschäftsführerin

Juliane Seifert, SPD-Bundesgeschäftsführerin

Foto: dpa/Michael Kappeler

Auch in Sachen Parteiarithmetik kommt die Personalie Klingbeil nicht ganz günstig. Schließlich hat die SPD in der Opposition nur noch wenige prominente Posten zu besetzen. Klingbeil ist Niedersachse und gehört dem konservativen Seeheimer Kreis der SPD an. Die Parteilinke fühlt sich nicht genug berücksichtigt. Noch dazu will Ex-Fraktionschef Thomas Oppermann – ebenfalls Niedersachse – Bundestagsvizepräsident werden. Er ist jedoch nicht der einzige Anwärter auf den Posten.

Personalärger gibt es auch an anderer Stelle: Die SPD-Bundesgeschäftsführerin Juliane Seifert kündigte gestern ihren sofortigen Rückzug an, nachdem sich Schulz auf die Suche nach einer Nachfolgerin für sie gemacht hatte und dies an die Öffentlichkeit gedrungen war. Schulz hatte die Noch-Juso-Chefin Johanna Uekermann zur neuen Bundesgeschäftsführerin machen wollen, wie er nun bestätigte. sie lehnte jedoch ab. Schulz räumte ein, die SPD habe in den vergangenen Tagen „kein gutes Bild abgegeben“. Seiferts Rückzug bedaure er sehr.

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