Krieg in Mali: Auch Berlin will helfen

Berlin/Saarbrücken. Deutschland ist beim Militäreinsatz in Mali nach erstem Zögern nun doch zu Hilfen für Frankreich bereit. Den Einsatz von Kampftruppen schloss Außenminister Guido Westerwelle (FDP) gestern zwar weiterhin strikt aus. Im Gespräch ist nun aber vor allem eine Unterstützung mit Transall-Transportmaschinen der Bundeswehr, um andere Soldaten ins Land zu bringen

Berlin/Saarbrücken. Deutschland ist beim Militäreinsatz in Mali nach erstem Zögern nun doch zu Hilfen für Frankreich bereit. Den Einsatz von Kampftruppen schloss Außenminister Guido Westerwelle (FDP) gestern zwar weiterhin strikt aus. Im Gespräch ist nun aber vor allem eine Unterstützung mit Transall-Transportmaschinen der Bundeswehr, um andere Soldaten ins Land zu bringen. Aus Paris, das den Einsatz in dem westafrikanischen Krisenland führt, gibt es aber noch keine offizielle Anfrage.

Westerwelle sagte in Kiel: "Wir haben in der Bundesregierung verabredet, dass wir jetzt in Gespräche mit Frankreich eintreten, inwieweit wir auch das Engagement Frankreichs jenseits der Entsendung von Kampftruppen unterstützen können." Darin sei er sich mit Kanzlerin Angela Merkel und Verteidigungsminister Thomas de Maizière (beide CDU) einig. Als Beispiele nannte er neben logistischer Hilfe auch Unterstützung im humanitären oder medizinischen Bereich. Bislang hatte sich Deutschland nur zu Ausbildungshilfen für die malische Armee im Rahmen einer EU-Mission bereit erklärt.

Seit Freitag kämpfen französische Truppen an der Seite von regulären malischen Einheiten gegen Islamisten, die bereits zwei Drittel des Landes unter Kontrolle halten. Dieses Vorgehen wurde in Berlin von allen Bundestagsparteien mit Ausnahme der Linken unterstützt. Der sicherheitspolitische Sprecher der SPD, Rainer Arnold, sagte der SZ: "Ich bin froh, dass der französische Präsident gehandelt hat." Die Islamisten seien eine Bedrohung "auch für uns in Europa, für unsere Art des Lebens". Klar sei aber für seine Partei, dass Deutschland sich in Mali nicht an Kampfeinsätzen beteiligen könne, sagte Arnold. Der Trierer Politologe Peter Molt sagte der SZ, die Franzosen hätten auf eine akute Gefahrensituation reagiert. "Und das war richtig."

Frankreichs Luftangriffe haben die Offensive der Islamisten im Norden Malis aber noch nicht stoppen können. Gestern eroberten diese nach Angaben aus Paris die Stadt Diabali, 400 Kilometer nördlich der Hauptstadt Bamako. , Interview und Meinung dpa/afp/red

Foto: dpa

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