Krieg in Afghanistan entbrennt neu - Obama fährt Doppelstrategie
Washington. Der Krieg in Afghanistan entbrennt neu: Das Blutvergießen und die Zahl der Opfer werden zunehmen. An dieser Perspektive für die nahe Zukunft gibt es kaum mehr einen Zweifel. US-Präsident Barack Obama macht klar, dass er den "asymmetrischen" Krieg gegen Al Qaida und Taliban gewinnen will
Washington. Der Krieg in Afghanistan entbrennt neu: Das Blutvergießen und die Zahl der Opfer werden zunehmen. An dieser Perspektive für die nahe Zukunft gibt es kaum mehr einen Zweifel. US-Präsident Barack Obama macht klar, dass er den "asymmetrischen" Krieg gegen Al Qaida und Taliban gewinnen will. "Wir werden euch besiegen", betonte er am Freitag bei der Vorstellung seiner "stärkeren, klügeren und umfassenderen Strategie" für Afghanistan und Pakistan. Dabei hat Obama durchaus auf den Rat der Europäer gehört. Er sprach vom "dramatischen Anstieg unsere zivilen Bemühungen". Um das Land im Inneren zu stabilisieren, sollen mehr Ausbilder für die Sicherheitskräfte, mehr Experten für Justiz, Verwaltung und Wirtschaft ins Land geschickt werden. Aber all diese Bemühungen können nicht darüber hinweg täuschen, dass mit der ständig wachsenden Zahl von alliierten Kampftruppen in Afghanistan und angesichts der von allen eingestandenen neuen Stärke von Taliban und Al Qaida blutige Zeiten absehbar sind. So tötete am Freitag ein Selbstmordattentäter in einer Moschee nahe der pakistanischen Stadt Jamrud mindestens 50 Menschen. Obama versucht Afghanistan und Pakistan mit einer Doppelstrategie zu stabilisieren. Den Kämpfern von Taliban und Al Qaida will Obama die Zähne zeigen - und mit viel Geld und vielen neuen Ausbildern sollen die Sicherheitskräfte beider Länder sowie die zivilen Strukturen in Afghanistan gestärkt werden. Professor Gilles Dorronsoro von der "Carnegie Stiftung für internationalen Frieden" in Washington meinte, zwar seien die alliierten Truppen seit 2002 von 20 000 auf 100 000 Mann vergrößert worden. Wolle man aber wirklich mit den Aufständischen fertig werden, müsse man weitere 100 000 oder 200 000 Mann nach Afghanistan schicken. dpa