Krankschreibungen auf 20-Jahres-Hoch

Hamburg/Saarbrücken · In den ersten Monaten des Jahres haben sich hierzulande so viele Versicherte krankgemeldet wie noch nie in diesem Jahrtausend. Vor allem bei zwei Leiden steigen die Fehltage stark.

 Der Rücken macht vielen Beschäftigten Sorgen. Foto: dpa

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Die Krankschreibungen haben in Deutschland im ersten Halbjahr 2016 den höchsten Stand seit rund 20 Jahren erreicht. In den ersten sechs Monaten betrug der Krankenstand 4,4 Prozent, wie die gesetzliche Kasse DAK-Gesundheit gestern berichtete. Er lag damit um 0,3 Prozentpunkte über dem ersten Halbjahr 2015 und so hoch wie seit Mitte der Neunziger nicht mehr. Hintergrund des Trends sind vor allem mehr Fehltage wegen psychischer Leiden und Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen. Bei diesen Diagnosen stieg die Zahl der Fehltage um je 13 Prozent.

Mehr als jeder dritte Berufstätige (37 Prozent) wurde den Angaben zufolge mindestens einmal krankgeschrieben. Im Schnitt dauerte eine Erkrankung 12,3 Tage, im Vorjahreszeitraum waren es 11,7 Tage. Berufstätige im Osten waren demnach mit 5,5 Prozent häufiger und länger krankgeschrieben als im Westen, wo der Krankenstand 4,2 Prozent betrug. So kamen in Ostdeutschland auf 100 Versicherte 1000, im Westen lediglich 758 Fehltage.

Insgesamt ließen sich mehr als die Hälfte aller Fehltage auf drei Krankheiten zurückführen, so die DAK. An erster Stelle stehen Rückenleiden und andere Muskel-Skelett-Erkrankungen. Danach folgen Krankheiten des Atmungssystems sowie psychische Erkrankungen.

Regionale Daten veröffentlichte die DAK gestern nicht. Im Mai hatte ein Report der Kasse für das Gesamtjahr 2015 aber bereits ein 16-Jahres-Hoch des Krankenstandes im Saarland ergeben.

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