Brexit-Deal Taube Ohren im Unterhaus

Etliche britische Abgeordnete spekulieren darauf, mit der Ablehnung des Brexit-Deals im Unterhaus eine erneute Volksabstimmung zu erzwingen oder ein besseres Abkommen mit Brüssel. Dabei hat die EU klar gemacht, dass der hart erkämpfte Kompromiss der bestmögliche und vor allem final ist.

Kommentar Brexit-Deal: Ablehnen wäre gefährlich
Foto: SZ/Robby Lorenz

Nur hört im Königreich wieder einmal niemand zu.

Es ist bemerkenswert, wie viele Briten meinen, sie hätten etwas Besseres verdient als diesen Deal – ohne zu definieren, welche Alternative möglich wäre, die auch die irische Grenzfrage berücksichtigt. Dabei war es das Königreich, das sich für den Austritt entschieden und am Ende keine Ideen präsentiert hat. Es wäre unverantwortlich von den pro-europäischen Parlamentariern, mit einer Ablehnung auf ein neues Referendum zu dringen. Nicht nur, dass das Risiko einer ungeordneten Scheidung gefährlich groß wird. Ein Teil der Bevölkerung würde sich zurecht betrogen fühlen und die Rechtspopulisten bekämen wieder Zulauf. Die Pro-Europäer mögen aus EU-Sicht nachvollziehbare Gründe haben, aber sie zeigen beinahe genauso wenig Vernunft wie die Hardliner, die ein Desaster ohne Abkommen riskieren würden.

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