Königspaar im Saarland Majestäten zeigen sich beim Besuch wissensdurstig

Saarbrücken/Saarlouis · Die Begrüßung übernahm ein Roboter: Als Willem-Alexander und Máxima gestern Nachmittag die Aula der Universität des Saarlandes betraten, richtete zunächst „Pepper“ vom Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI) ein paar warme Worte an die Majestäten – zwar nicht auf Niederländisch, aber doch in perfektem Englisch.

Der humanoide 1,20-Meter-Knirps ist ein „Social Bot“ und spezialisiert auf die Kommunikation mit Menschen. Er soll etwa in der Altenpflege zum Einsatz kommen.

„Pepper“ war nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was das Königspaar gestern an der Uni erwartete. Dort gab es gestern einen regen deutsch-niederländischen Austausch zum Thema digitale Industrie. Drei Kooperations-Vereinbarungen wurden im Beisein des Königspaares unterschrieben.

Anschließend ließen sich Willem-Alexander und Máxima Innovationen vorführen, die derzeit in der Region entstehen. So brachte Tim Schwartz vom DFKI-Standort Saarbrücken den König auf den neusten Stand in Sachen „kollaborative Robotik“. Hier geht es um Industrieroboter, die mit Menschen zusammenarbeiten und nicht durch Schutzvorrichtungen von diesen getrennt sind. Um die Sicherheit dennoch zu gewährleisten, verlangsamt der Roboter sofort seine Bewegungen, sobald eine Kamera einen Menschen in der Nähe der Maschine erfasst. Demonstriert wurde das mit einem Roboter-Arm, der eine deutsche und eine niederländische Flagge hielt. Uni-Präsident Professor Manfred Schmitt zeigte sich nach dieser und anderen Präsentationen beeindruckt vom Wissensdurst des Königs: „Man merkt, dass er sehr IT-affin ist.“

Interessiert an innovativen Konzepten zeigte sich das Königspaar später auch bei seinem halbstündigen Abstecher in Saarlouis. Der Besuch beim Neuen Betriebshof Saarlouis (NBS) war nicht öffentlich, dennoch hatten sich gegenüber an die 100 Menschen eingefunden. Königin Máxima dankte es mit einem scheuen Winken. Im NBS, der nach dem Wunsch der Gäste so aussah wie an jedem Werktag, ließen sich die Gäste erklären, wie die Bürger-Energie-Genossenschaft (BEG) Köllertal funktionert: Bürger kaufen Anteile, für die dann Photovoltaik wie auf dem Dach des NBS montiert wird. BEG-Vorstandsvorsitzender Karl Werner Götzinger und NBS-Chef Björn Althaus hoben nach dem Gespräch hervor, dass sich die beiden Gäste wirklich sehr interessiert hätten. Máxima vor allem habe gefragt, ob sich die BEG rentiere und wie der Strom bezahlt werde. Der Saarlouiser Klima-Manager Horst Rupp: „Máxima ist sehr ins Detail gegangen. Sie hat über dieses Thema heute sicher nicht zum ersten Mal gesprochen.“

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