Greta Thunberg Schüler-Idol besucht Klima-Demo in Hamburg

Hamburg · Sie ist die Symbolfigur für den weltweiten Klimaprotest junger Leute: Greta Thunberg. Jetzt kam die 16-jährige Schwedin erstmals nach Deutschland.

  Greta Thunberg forderte auch in Hamburg mehr Klimaschutz von der Politik. Ihr freitäglicher Schulstreik hat inzwischen weltweit Nachahmer.

Greta Thunberg forderte auch in Hamburg mehr Klimaschutz von der Politik. Ihr freitäglicher Schulstreik hat inzwischen weltweit Nachahmer.

Foto: dpa/Daniel Reinhardt

Sogar ihr berühmtes Schild mit der Aufschrift „Skolstrejk för klimatet“ – Schulstreik fürs Klima – hat Greta Thunberg an diesem Morgen mitgebracht. Auch ihre wollweiße Pudelmütze darf nicht fehlen, sind die Temperaturen in Hamburg doch ziemlich frisch zum Frühlingsanfang am Freitag. Die junge schwedische Aktivistin, die mit ihren Auftritten bei der Klimakonferenz in Kattowitz und beim Weltwirtschaftsforum in Davos für Furore gesorgt hatte, ist in die Hansestadt gekommen, um die Schüler bei ihrem wöchentlichen Schulstreik fürs Klima zu unterstützen. Und Tausende sind gekommen – auch um ihr Idol einmal aus der Nähe zu sehen.

„Es ist beeindruckend, was sie alleine geschafft hat“, sagt die 13-jährige Janne Pusch vom Wilhelm-Gymnasium in Hamburg. „Und dass sie keine Angst hat, ihre Meinung zu sagen.“ Mit sieben Mitschülerinnen ist sie gekommen, die Jungs seien lieber zur Schule gegangen. „Dabei haben wir einen ganz coolen Klassenlehrer, der gesagt hat, es ist in Ordnung, wenn wir zur Demo gehen“. Nur im Saarland und in Rheinland-Pfalz sind zurzeit Winterferien – in Hamburg nicht. Trotzdem sind rund 3000 Schüler gekommen, für Klimaschutz und Kohleausstieg. Auf Plakaten und Transparenten fordern sie: „Das Klima wartet nicht“ und „Make earth cool again!“.

Am Rathausmarkt hält Thunberg, die Ferien hat und schon an Demos in Brüssel, Paris und Antwerpen teilgenommen hat, eine kurze Rede. „Und ja, wir sind wütend“, sagt die 16-Jährige, die mit „Greta, Greta“-Rufen begrüßt wird. „Wir sind wütend, weil die älteren Generationen unsere Zukunft stehlen. Und sie tun es weiter. Aber wir werden es nicht zulassen, dass sie es weiter tun.“ Von der Politik fordert sie mehr Engagement. „Politiker und Leute an der Macht sind schon zu lange damit durchgekommen, nichts zu tun, um die Klimakrise zu bekämpfen“, sagt das Mädchen mit den braunen Zöpfen. Und kündigt an: „Wir werden so lange weiterstreiken, bis sie etwas tun.“ Es ist ihre erste Demo in Deutschland.

Seit August 2018 demonstriert die 16-Jährige jeden Freitag vor dem Reichstag in Stockholm. So lange, bis Schweden sich an das Pariser Klimaabkommen hält. Mittlerweile demonstrieren Schüler und Studenten in aller Welt nach ihrem Vorbild unter dem Motto #FridaysForFuture für mehr Klimaschutz, darunter jeden Freitag Tausende in Deutschland, auch im Südwesten.

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