Klare Signale Richtung Berlin

Meinung:Klare Signale Richtung Berlin

Von SZ-MitarbeiterFerry Batzoglou

Symbolkräftiger hätte Alexis Tsipras seine Amtszeit als griechischer Ministerpräsident nicht beginnen können, nicht nur in den Augen der Griechen. Schon allein der Umstand, dass er bereits gestern am Vormittag mit Panos Kammenos, dem Führer der rechtspopulistischen Unabhängigen Griechen, binnen weniger Minuten eine Übereinkunft die Regierungsbildung erzielte anstatt die gemäßigte "Fluss"-Partei mit ins Boot zu holen, sprach Bände. Beide neuen Koalitionäre in Athen wollen einen drastischen Schuldenschnitt, wie ihn die Bundesregierung in Berlin ablehnt.

Auch sein gestriger Besuch im Athener Vorort Kaisariani, wo deutsche Besatzer im Zweiten Weltkrieg griechische Widerständler exekutiert hatten, ist eine Botschaft an Berlin . Sowohl Syriza als auch die Unabhängigen Griechen fordern Milliarden-Reparationen für die NS-Besatzung und eine durch Nazi-Deutschland aufgezwungene Zwangsanleihe der griechischen Nationalbank. Man braucht kein Prophet zu sein, um zu ahnen, dass turbulente Zeiten für die deutsch-griechischen Beziehungen anbrechen.

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