Drohende US-Strafzölle Keine Panik bei Saar-Wirtschaft wegen Strafzöllen

Saarbrücken · (ine) Die IHK Saarland sieht den saarländischen Außenhandel durch mögliche Strafzölle auf Stahl und Aluminium zunächst wenig betroffen. Wie Oliver Groll, IHK-Geschäftsführer International, gegenüber der SZ mitteilte, stellten beim Export nach Amerika Kfz-Teile für die US-Automobilproduktion mit zwei Dritteln den Löwenanteil. Erst an vierter Stelle finde sich die erste Stahlposition – nach Autos und Maschinen.

Generell seien Strafzölle oder deren Ankündigung ein Zeichen für eine Verschlechterung im Welthandelsklima. Groll sieht vor allem die Gefahr, dass eine Zollerhöhungs-Spirale in Gang kommt. „Da einseitige Strafzölle quasi lehrbuchhaft auf dem Fuße mit Gegenzöllen, wie sie die EU ja bereits für diesen Fall angekündigt hat, beantwortet werden, gibt es dabei keine Gewinner, sondern nur Verlierer“, sagte der IHK-Geschäftsführer.

Der saarländische Export in die USA betrug im Jahr 2017 nach Angaben der IHK Saarland 1,56 Milliarden Euro; die USA nehmen damit Platz drei der Top-Handelspartner ein. Der Import betrug demnach 509 Millionen Euro.

Saar-Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD) fürchtet indes bei möglichen Strafzöllen auf Stahl und Aluminium starke Auswirkungen auf Wertschöpfung und Beschäftigung: „Wenn chinesische Billigexporte statt in die USA nach Europa geliefert werden, kommt es zu schädlichen Verdrängungs- und Preissenkungseffekten“, erklärte sie. Es sei wichtig, jetzt eine Verhandlungslösung zu finden, bevor eine Kettenreaktion von Maßnahmen in Gang gesetzt werde.

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