Kein Weg zurück für den Skandal-Bischof

Rom · Der Tenor aus Rom ist eindeutig: Der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst wird nicht mehr als Bischof in sein Bistum zurückkehren. Zwar hat Papst Franziskus noch keine endgültige Entscheidung im Skandal um den 31 Millionen Euro teuren Bau der neuen Bischofsresidenz in Limburg gefällt.

Dazu wartet man im Vatikan noch den Bericht der Untersuchungskommission ab, die von der deutschen Bischofskonferenz in dem Fall eingesetzt wurde. Der Bericht soll in den kommenden Tagen vorgelegt werden. Wie das Magazin "Focus" berichtet, werden die Vorwürfe gegen Tebartz-van Elst darin jedoch "weitgehend ausgeräumt".

Dass der umstrittene Bischof dennoch keine Zukunft mehr in Deutschland hat, darauf deuten mehrere Umstände hin. Einerseits ist die Zukunft des Bistums Limburg laut "Focus" noch völlig offen. Die Rede ist davon, ein päpstlicher Administrator könnte in Limburg eingesetzt werden. Zur Debatte steht offenbar auch die Auflösung des 1827 gegründeten Bistums und seine Eingliederung in die Diözesen Trier und Mainz, zu denen Limburg vorher zählte. Im Vatikan ist man sich außerdem bewusst, dass eine Rückkehr zu schweren Verwerfungen mit den Gläubigen führen würde. "Das Klima in der Diözese ist so, dass er nicht zurück kann." Dem Papst sei das bewusst. Er habe das Thema Limburg zusammen mit seinem achtköpfigen Beratergremium, dem auch der Münchner Erzbischof, Kardinal Reinhard Marx angehört, besprochen.

Der Bericht der Prüfungskommission wird nach seiner Übergabe an die deutsche Bischofskonferenz in Kürze an die Bischofskongregation in Rom weitergeleitet. Laut "Focus" kommen die Prüfer zu dem Schluss, dem Bischof sei "beim Bau seiner Residenz weder Geldverschwendung noch das Übergehen von Kontrollgremien vorzuhalten". In der Kurie unterscheidet man allerdings auch im Hinblick auf die von Franziskus geforderte "arme Kirche für die Armen" zwischen juristischen Vergehen und moralischem Versagen. Und der Neubau eines 31 Millionen teuren Bischofssitzes sei fragwürdig.

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