Jeder sechste Deutsche ist skeptisch gegenüber Kliniken

Villingen-Schwenningen · Sechs von zehn Deutschen sind einer Umfrage zufolge nicht mehr davon überzeugt, im Krankenhaus die bestmögliche Behandlung zu erhalten. 72 Prozent, also knapp drei Viertel fragen sich, ob sie den medizinischen Empfehlungen der Kliniken überhaupt noch vertrauen können, und bei mehr als der Hälfte ist die Angst vor einer Krankenhausbehandlung größer geworden.

Dies ergab eine repräsentative Befragung im Auftrag der Schwenninger Krankenkasse, die gestern vorgestellt wurde.

In der Umfrage der Krankenkasse sprachen sich viele Befragte für eine andere Art der Vergütung von Kliniken aus. Fast neun von zehn Befragten (89 Prozent) forderten, die Qualität sollte bei der Finanzierung der Krankenhäuser stärker im Vordergrund stehen. 84 Prozent zeigen sich demnach überzeugt, dass die Vielzahl der Operationen in Zusammenhang mit wirtschaftlichen Interessen steht. Jeder sechste Deutsche (63 Prozent) ist sicher, dass Privatpatienten häufiger von überflüssigen Behandlungen betroffen sind als gesetzliche Versicherte. Denn Ärzte und Kliniken würden noch mehr an ihnen verdienen.

Die Behandlungspraxis in deutschen Kliniken steht wegen vergleichsweise vieler Operationen in der Kritik. Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) hatte jüngst angekündigt, Fehlanreize im Gesundheitssystem beseitigen zu wollen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort