Jeder Dritte findet Pegida gerechtfertigt

Berlin/Saarbrücken · Angela Merkel hat für klare Worte gegen die Islam-kritische Pediga Lob von SPD und Linken, aber Kritik von der AfD geerntet. Die kann dabei auf Zustimmung von 29 Prozent der Bürger setzen.

Knapp ein Drittel der Bundesbürger hält die Demonstrationen der Islam-kritischen Bewegung Pegida einer Umfrage zufolge für richtig. In der Forsa-Erhebung für den "Stern" vertraten 29 Prozent die Meinung, der Islam habe auf das Leben in Deutschland so großen Einfluss, dass solche Protestmärsche gerechtfertigt seien. Besonders groß war die Unterstützung für diese These bei Anhängern der Partei AfD: 71 Prozent stimmten zu. Pegida steht für "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes".

AfD-Chef Bernd Lucke kritisierte derweil den Anti-Pegida-Appell von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU ) in ihrer Neujahrsansprache. "Frau Merkel stempelt die Menschen als fremdenfeindlich ab, ohne ihnen Gehör schenken zu wollen" , sagte er der "FAZ". Merkel hatte an die Bundesbürger appelliert, den Pegida-Aufrufen nicht zu folgen. "Denn zu oft sind Vorurteile, ist Kälte, ja, sogar Hass in deren Herzen", sagte die Kanzlerin. Unterstützung fand sie bei SPD und Linken. SPD-Parlamentsgeschäftsführerin Christine Lambrecht lobte in der "FAZ" die "klaren Worte" Merkels. Linksparteichefin Katja Kipping sagte dem "Tagesspiegel", die Abgrenzung sei richtig, "auch wenn sie sehr spät kommt".

Grünen-Bundeschefin Simone Peter (Saarbrücken) machte die CSU für das Erstarken der Pegida mitverantwortlich. "Gerade die CSU ist die Partei, die immer wieder Ressentiments gegen Zuwanderung schürt", sagte sie der "Welt". Derweil kritisierten die Saar-Jusos die Neujahrsansprache von Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer, die einen "faden Beigeschmack" hinterlasse. Die CDU-Politikerin hatte sich von der Pegida distanziert - aber auch von den Gegendemonstranten, die glaubten, dass die bei Pegida-Veranstaltungen artikulierten "Ängste keinen Raum haben dürfen und man sich mit ihnen nicht auseinandersetzen darf". > ,

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