Präsidententochter Ivanka Trump widerspricht Papas Medienschelte

Washington · Verrohte Sprache in der hohen Poltik – das beschäftigt auch die USA. US-Präsident Donald Trump bezeichnet kritische Medien gern als „Feinde des Volkes“ – und erhält nun überraschenden Gegenwind von der eigenen Tochter, die gleichzeitig seine Beraterin ist.

 Ivanka Trump hält Medien nicht für Volksfeinde.

Ivanka Trump hält Medien nicht für Volksfeinde.

Foto: dpa/Pablo Martinez Monsivais

Ivanka Trump sagte am Donnerstag bei einer Veranstaltung in Washington auf die Frage, ob sie Medien ebenfalls für „Feinde des Volkes“ halte: „Nein, das tue ich nicht.“ Sie wisse zwar aus eigener Erfahrung, wie es sich anfühle, wenn man Opfer falscher Berichterstattung wird. „Aber nein, ich habe nicht das Gefühl, dass die Medien Feinde des Volkes sind.“

Papa Trump reagierte bei Twitter: „Sie haben meine Tochter Ivanka gefragt, ob die Medien die Feinde des Volkes sind. Sie hat korrekterweise Nein gesagt. Es sind die Fake News, welche ein großer Teil der Medien sind, die die Feinde des Volkes sind.“ Kurz darauf legte der US-Präsident bei einer Wahlkampf-Rede in Pennsylvania nach, beklagte den Verfall der „ehrlichen Berichterstattung“ und nannte Journalisten „entsetzliche Leute“.

Kritische Berichterstattung über seine Politik bezeichnet Trump immer wieder als „Fake News“, die Macher als „Feinde des Volkes“. Er wirft ihnen vor, Verschwörungstheorien zu verbreiten und der Demokratie zu schaden. Das besorgt Beobachter. Die Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen und der Interamerikanischen Menschenrechtskommission, David Kaye und Edison Lanza, warnen etwa vor einem erhöhten Risiko für Angriffe auf Journalisten. Trump habe zudem nie den Beweis für seine Vorwürfe erbracht

Die Faktenprüfer der „Washington Post“ hatten jüngst berichtet, dass Trump in den 558 Tagen seit Amtsantritt 4229 falsche oder irreführende Angaben gemacht habe.

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