In Luxemburg darf Johannes jetzt wieder Jean heißen

Luxemburg · Rund 17 000 ältere Luxemburger können jetzt unbürokratisch ihre vor 1945 zwangsweise eingedeutschten Vornamen auf der Geburtsurkunde in einen französisch klingenden ändern. Aus Johann werde dann Jean, Peter werde zu Pierre, teilte das Justizministerium des Großherzogtums mit.

Mit den Änderungen soll offiziell gemacht werden, was in vielen Fällen schon jahrelange Praxis war. Deutsche Soldaten hatten im Mai 1940 Luxemburg besetzt. Drei Monate später erließen die Besatzer Vorschriften zur "Germanisierung". Damit wurde nicht nur das Tragen einer Baskenmütze oder ein "Bonjour" unter Strafe gestellt, auch alle französisch klingenden Namen wurden umgewandelt. Neugeborene durften nur deutsch klingende Namen bekommen. Zwar konnten Luxemburger nach 1945 auf amtlichen Dokumenten lange auch ihren französischen "Gebrauchsnamen" verwenden. Ab Juli soll hier aber nur noch der Name in der Geburtsurkunde gelten. Daher dürfen vor 1945 geborenen Luxemburger diese kostenlos ändern lassen.

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