Immer mehr Sprit-Klau wegen Rekord-Preisen
Hamburg/Saarbrücken. Die immer neuen Rekord-Preise bei Diesel und Benzin lassen die Zahl der Kraftstoff-Diebstähle kräftig steigen. In einer Umfrage der Nachrichtenagentur dapd berichten zahlreiche Landeskriminalämter von einer deutlichen Zunahme dieser Straftaten
Hamburg/Saarbrücken. Die immer neuen Rekord-Preise bei Diesel und Benzin lassen die Zahl der Kraftstoff-Diebstähle kräftig steigen. In einer Umfrage der Nachrichtenagentur dapd berichten zahlreiche Landeskriminalämter von einer deutlichen Zunahme dieser Straftaten. Niedersachsen meldet seit Jahresbeginn elf Prozent mehr Taten, Bayern ein Plus von rund sechs Prozent, Mecklenburg-Vorpommern ein Viertel mehr, auch Nordrhein-Westfalen bestätigte den Trend. In Brandenburg wurde sogar eine Ausbreitung entsprechender Delikte um 33 Prozent registriert.Die Polizei im Saarland hat nach Angaben eines Sprechers bislang noch keine "gravierende Steigerung" festgestellt, gleichwohl gibt es die Problematik auch hierzulande. So stahlen bislang unbekannte Täter in der Nacht zu Donnerstag auf einer Saarbahn-Baustelle in Lebach 1500 Liter Diesel aus zehn Baustellen-Fahrzeugen. Der Schaden soll sich auf rund 10 000 Euro belaufen. "Solche Diebstähle haben in der Region auf jeden Fall zugenommen", hieß es bei der Polizeiinspektion Lebach. Auch in Holz entwendeten Diebe vor Tagen 500 Liter Diesel aus einem Lastwagen.
Unterdessen ist zu Ostern in die Debatte um die hohen Spritpreise Ernüchterung eingekehrt: Experten warnten die Autofahrer vor zu großen Erwartungen an Politik und Wettbewerbshüter. "Wir sind keine Behörde, die den Spritpreis per Knopfdruck mit Beschluss nach unten beordern kann", sagte der Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt. Saar-Verkehrsminister Andreas Storm (CDU) sieht dennoch Handlungsmöglichkeiten. Sollte die Bundesregierung nicht bald aktiv werden, werde das Saarland in der nächsten Sitzung des Bundesrates einen eigenen Gesetzentwurf für "faire und transparente Preise" einbringen. "Wir wollen uns über die Preistreiberei nicht nur empören, wir müssen schnellstmöglich etwas dagegen tun", sagte Storm der SZ. dapd/dpa/mwi