Überraschender Vorstoß der IHK Neue Debatte um Tunnel für die Stadtautobahn

Saarbrücken · Hunderte Millionen Kosten, Bau-Stress. Das Saarbrücker Tunnelprojekt schien tot. Die IHK will es beleben.

 Wird die Stadtautobahn doch noch untertunnelt? Die Industrie- und Handelskammer sieht wieder wachsende Chancen für Stadtmitte am Fluss. (Archivbild)

Wird die Stadtautobahn doch noch untertunnelt? Die Industrie- und Handelskammer sieht wieder wachsende Chancen für Stadtmitte am Fluss. (Archivbild)

Foto: Becker&Bredel/bub_fb

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) des Saarlandes hat von der Landesregierung mehr Mut zu großen Leitinvestitionen gefordert. Das Saarland müsse im Konkurrenzkampf der Regionen bei der Außenwirkung als attraktiver Wirtschaftsstandort und Lebensmittelpunkt gestärkt werden. Kammerpräsident Hanno Dornseifer und Hauptgeschäftsführer Heino Klingen forderten deshalb in einem Pressegespräch Landesregierung und Landeshauptstadt zu einem erneuten Vorstoß auf, das Infrastruktur-Projekt Stadtmitte am Fluss für Saarbrücken inklusive der Untertunnelung der Stadtautobahn wieder aufzunehmen.

Das Tunnel-Vorhaben war vor etwa fünf Jahren wegen der offenen Finanzierung und Widerstands aus der Bevölkerung vorerst aufgegeben worden. Zuletzt wurden die Kosten auf rund 370 Millionen Euro geschätzt. Der Landesrechnungshof hatte damals auch das unabgestimmte Vorgehen von Land (lange geführt von Ministerpräsident Peter Müller, CDU) und Stadt kritisiert.  Dornseifer und Klingen glauben, dass auch die politischen Repräsentanten Charlotte Britz (SPD), die Oberbürgermeisterin, sowie Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) als Persönlichkeiten harmonieren und das Projekt gemeinsam gegenüber Berlin und Brüssel glaubhaft vertreten könnten.

Generell fordert die IHK-Spitze, die ab 2020 jährlich fließenden 500 Millionen Euro Finanzhilfen nicht nur zur Schuldentilgung zu verwenden. Sie forderten Großinvestitionen auch für die Verbesserung der Erreichbarkeit der Region durch die Bahn  sowie ein professionelles Messe- und Kongresswesen. Gerade für junge Menschen sei es mit entscheidend, ob sie neben einem attraktiven Arbeitgeber auch ein ansprechendes Lebensumfeld vorfänden. Hier habe das Saarland noch einen großen Nachholbedarf.

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