Hetze gegen Flüchtlinge nimmt absurde Züge an

Bonn · Die Hetze gegen Ausländer, Flüchtlinge und Muslime weitet sich auf absurd-erschreckende Weise aus: Vorfälle, die nichts mit Migranten zu tun haben, werden ihnen in die Schuhe geschoben. Solchen Verschiebungen können auch gänzlich Unbeteiligte zum Opfer fallen. So erschien dieser Tage in dem Blog "Politically Incorrect" ein Beitrag, der die Bemühungen des Bundesfamilienministeriums im Bereich leichte Sprache attackierte. Politiker wie Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) erwarteten von den Deutschen, dass sie sich "den uns bereichernden Invasoren anpassen", heißt es darin. Der Artikel richtet sich nicht nur allgemein gegen Bestrebungen, Informationen zusätzlich in leichter Sprache bereitzustellen, sondern auch konkret gegen den zuständigen Dienstleister, das Kölner "Büro für Leichte Sprache". Das Büro erhält seither eine Welle von Hassmails.

Bernd Heimbüchel, Leiter des Büros, zeigt sich ebenfalls schockiert. Viele Kommentatoren versuchten, wider besseres Wissen die Debatte um Flüchtlinge in das Thema leichte Sprache "hineinzudichten", sagt er. Leichte Sprache richte sich eben nicht an Ausländer mit geringen Deutschkenntnissen, sondern an Menschen mit geistiger Behinderung.

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