Große Unterstützung für Streik in Kitas

Berlin/Saarbrücken · Der Streik in Kitas, Horten und anderen Erziehungseinrichtungen stellt ab Freitag bundesweit Hunderttausende vor Probleme. Die Gewerkschaft sieht dennoch Zuspruch bei den Eltern – auch im Saarland.

Der unbefristete, bundesweite Streik der Erzieherinnen, der ab Freitag im Saarland Tausende Eltern und Kinder treffen dürfte, erfreut sich breiter politischer Unterstützung - bis in die Bundesregierung. Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD ) forderte gestern im aktuellen Konflikt mehr Geld und Wertschätzung für die Beschäftigten und ihre "hochwertige und fachlich anspruchsvolle" Tätigkeit. Auch die Bundestagsopposition von Grünen und Linken stärkte den Erzieherinnen den Rücken. Grünen-Fraktionschef Hofreiter sagte, sie hätten "allen Grund für ihren Streik". Nach Einschätzung von Stefan Schorr vom Verdi-Bezirk Saar/Trier stehen auch die Eltern im Saarland trotz der Betreuungsprobleme hinter den Erzieherinnen. Politische Unterstützung kam unter anderem von der rot-rot-grünen Koalition im Saarbrücker Stadtrat.

Der Vorsitzende der Gewerkschaft Verdi, Frank Bsirske , hatte gestern flächendeckende Arbeitsniederlegungen in den Kindertagesstätten ab Freitag angekündigt. Die Verdi-Mitglieder votierten in einer Urabstimmung mit rund 93,5 Prozent für unbefristete Streiks im Sozial- und Erziehungsdienst. Beim Beamtenbund dbb waren es 96,5 und bei der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft knapp 96,4 Prozent.

Die bundesweit 240 000 Erzieher und Sozialarbeiter in kommunalen Einrichtungen fordern eine finanzielle Aufwertung unter anderem durch eine höhere Eingruppierung. Nach Angaben der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) beläuft sich die Forderung für alle betroffenen Gruppen auf 1,2 Milliarden Euro. ´Der Streik könne Wochen dauern, hieß es. Im Saarland sollen 60 Einrichtungen betroffen sein. Die Kommunen bieten alternative Betreuung an. >

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort