Griechenland ringt sich zu harten Einschnitten durch

Athen/Brüssel. Im Kampf der Griechen gegen die Pleite ist eine entscheidende Schlacht gewonnen: Nach einer durchverhandelten Nacht verkündete Athen gestern, alle Sparbedingungen der internationalen Geldgeber würden von der Regierungskoalition erfüllt

Athen/Brüssel. Im Kampf der Griechen gegen die Pleite ist eine entscheidende Schlacht gewonnen: Nach einer durchverhandelten Nacht verkündete Athen gestern, alle Sparbedingungen der internationalen Geldgeber würden von der Regierungskoalition erfüllt. Es gebe ein Abkommen mit der Troika von EU, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) auf ein "starkes und glaubwürdiges Programm", sagte Finanzminister Evangelos Venizelos auf einem Treffen der Eurogruppe in Brüssel. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble dämpfte dort aber umgehend die Hoffnung, noch am Abend könne grünes Licht für das neue Rettungsprogramm von 130 Milliarden Euro gegeben werden. Die Nachricht von der Einigung in Athen sorgte dennoch für einen Kursschub an den Börsen. IWF-Chefin Christine Lagarde sprach in Brüssel von "ermutigenden" Nachrichten und einem "positiven" Resultat.Die Vorsitzenden der drei Parteien, die Ministerpräsident Lukas Papademos stützen, akzeptierten die Troika-Bedingungen erst wenige Stunden vor Beginn des Eurogruppentreffens. Dazu gehören eine Senkung des Mindestlohns um 22 Prozent und die Streichung von 15 000 Stellen im öffentlichen Dienst. Die von den Sparinspektoren des IWF, der EZB und der EU-Kommission verlangten Rentenkürzungen im Umfang von geschätzt 300 Millionen Euro wurden zwar abgelehnt. Statt dessen soll die Summe aber über Einsparungen in anderen Bereichen aufgebracht werden - was die Troika letztlich akzeptierte. Gegen die neue Sparrunde gibt es immer heftigeren Protest auf der Straße. Die Gewerkschaften haben für heute und morgen zum weiteren Generalstreik aufgerufen. Für Sonntag sind Demonstrationen angekündigt, wenn die Abgeordneten über das Reformpaket abstimmen. , Meinung dapd Foto: afp

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