Saartalk „Vorsicht, Fangfrage!“

Berlin · Annegret Kramp-Karrenbauer versus Heiko Maas: ein Gipfeltreffen unter Vertrauten.

Einspielfilme gibt es beim Saar-Talk diesmal nicht, wird den beiden Kontrahenten anfangs gesagt. „Man kennt uns auch so“, scherzt Heiko Maas (SPD), bevor im Berliner ARD-Hauptstadtstudio die Kameras angehen. Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) grinst. „Die Tatsache, dass die Weltpolitik im Saar-Talk besprochen wird, sagt ja auch was“, entgegnet sie.

Wohl wahr. Die CDU-Vorsitzende trifft auf den Außenminister und umgekehrt. Beide Jobs gehören mit zu den wichtigsten Ämtern, die der Berliner Politbetrieb zu vergeben hat. Zweifellos ein Gipfeltreffen zweier Saarländer. 45 Minuten lang. Maas hat an diesem Tag mehr Druck als AKK. Der Außenminister ist auch Bundestagsabgeordneter, und weil mehrere Abstimmungen anstehen, muss er nach dem Talk rasch rüber ins Parlament. Die CDU-Chefin hat es da einfacher, sie besitzt kein Mandat. Allerdings ist auch ihr Terminkalender eng getaktet.

Sie duzen sich, Maas und Kramp-Karrenbauer kennen sich seit Jahren. Wenn nötig, wird telefoniert. In der „Maske“ begrüßen sie sich kurz wie alte Vertraute, dann wird aber lieber geschwiegen. Es gilt, sich vor der Sendung zu konzentrieren. Nach AKKs Wechsel in die Hauptstadt sitzen sie jetzt zusammen in der GroKo, man ist froh, dass das Bündnis wieder in ruhigeres Fahrwasser gekommen ist. Beim Talk bleiben deshalb gegenseitige Attacken aus. Stattdessen hilft der eine sogar dem anderen. Als AKK gefragt wird, was sie bei einem möglichen Umzug ins Kanzleramt denn mitnehmen würde, raunt Maas: „Vorsicht, Fangfrage!“

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