Gericht verbietet Weihnachtskrippe im Rathaus

Melun · Weihnachten soll ein Fest des Friedens sein. In einer Stadt südlich von Paris hat es jedoch zu einem erbitterten Streit geführt, der am Ende vor Gericht landete. Nun hat ein Berufungsgericht der Stadt Melun verboten, auf dem Gelände des Rathauses eine Krippe aufzustellen.

Es handle sich um ein "religiöses Wahrzeichen" und habe daher in einem öffentlichen Gebäude keinen Platz, hieß es zur Begründung.

Der Streit brodelte schon seit Jahren. Ende 2012 hatte ein Freidenker-Verband eine Beschwerde wegen "Kompetenzüberschreitung" gegen das Rathaus eingereicht. Frankreichs laizistische Verfassung sieht eine strikte Trennung von Kirche und Staat vor und verbietet daher religiöse Symbole in öffentlichen Einrichtungen. Der konservative Bürgermeister Gérard Millet weigerte sich jedoch, der Forderung nach einem Verzicht auf eine Weihnachtskrippe im Hof des Rathauses nachzukommen. Er kündigte nun an, die Angelegenheit vor den Staatsrat zu bringen. In einem ähnlichen Fall in Nantes hatte das Berufungsgericht für die Krippe entschieden.

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