Gentechnik gibt es bereits im Supermarktregal

Berlin · In deutsche Supermarktregale hat die Gentechnik bislang nur in geringem Umfang Einzug gehalten. Einer Greenpeace-Erhebung zufolge handelt es sich meist um Lebensmittel aus dem Ausland wie Schokoriegel und andere Süßigkeiten aus den USA.

Reine Genprodukte wie etwa Gengemüse, Obst oder Fleisch gibt es nicht. Genpflanzen dürfen aber an Tiere verfüttert werden, wodurch Gentechnik in den Nahrungskreislauf gelangt. Hersteller sind grundsätzlich dazu verpflichtet, alle gentechnisch veränderten Lebensmittelbestandteile in den Zutatenlisten auf den Verpackungen abzudrucken. Ausgenommen von der Pflicht sind aber Tierprodukte wie Milch, Eier und Fleisch oder Zusatzstoffe, die von gentechnisch veränderten Bakterien erzeugt wurden. Das freiwillige Siegel "Ohne Gentechnik" bekommt nur, wer nachweisen kann, dass Tiere nicht mit Futter wie Gensoja gefüttert wurden oder dass keine gentechnisch veränderten Bakterien eingesetzt wurden.

Bei Bioprodukten sieht die EU-Ökorichtlinie vor, dass bei der Herstellung keine Gentech-Zutaten verwendet werden dürfen. Spuren gentechnisch veränderter Bestandteile aber müssen auf Lebensmittelverpackungen bis zu einem Anteil von 0,9 Prozent nicht gesondert ausgewiesen werden. Gaststätten müssen auf Speisekarten Gerichte mit Genzutaten kennzeichnen. Nach Angaben von Greenpeace allerdings fehlen solche Hinweise in der Praxis oft, etwa wenn Pommes Frites in Öl aus Genpflanzen frittiert werden.

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