Vatikan Papst vergleicht Abtreibung mit Auftragsmord

Rom · Papst Franziskus hat Abtreibungen mit einem Auftragsmord gleichgestellt. „Aber wie kann ein Akt, der das unschuldige Leben (...) unterdrückt, therapeutisch, zivil oder einfach menschlich sein“, sagte der Pontifex gestern bei seiner Generalaudienz in Rom.

 Für ihn und die katholische Kirche ist Abtreibung eine schwere Sünde: Papst Franziskus.

Für ihn und die katholische Kirche ist Abtreibung eine schwere Sünde: Papst Franziskus.

Foto: dpa/Mindaugas Kulbis

„Ich frage Euch: Ist es gerecht, jemanden umzubringen, um ein Problem zu lösen? Das kann man nicht machen, es ist nicht gerecht, einen Menschen umzubringen, auch wenn er klein ist.“ Und er fuhr vom Redemanuskript abweichend fort: „Es ist, wie einen Auftragsmörder zu mieten, um ein Problem zu lösen.“

Wenn Eltern die Diagnose einer schweren Behinderung ihres ungeborenen Kindes bekämen, brauchten sie „wahre Nähe“ und Solidarität, um ihre Ängste zu überwinden. „Stattdessen bekommen sie hastige Ratschläge, die Schwangerschaft abzubrechen“, sagte das Oberhaupt der Katholiken. Für die katholische Kirche ist Abtreibung in jedem Fall eine schwere Sünde, auf die eigentlich sogar die Exkommunikation steht. Vor zwei Jahren sorgte Franziskus mit seiner Entscheidung für Furore, dass er Priestern erlaubt, Frauen diese „Sünde“ zu vergeben. Doch das ändert nichts an seiner Einstellung, dass es ein Verbrechen sei, ungeborenes Leben zu töten.

Kritik am Pontifex kam umgehend. Der Abtreibungs-Vergleich „beleidigt sowohl die Opfer eines Mordes als auch die Gewissensentscheidung einer Frau im Schwangerschaftskonflikt“, erklärte etwa der katholische Verein Frauenwürde, der Schwangerschaftskonfliktberatung anbietet.

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