Flaschensammeln ist für viele ein ganz normaler Job

Konstanz/München · Sie gehen raus bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit. Nicht selten sind sie am Tag 20 Kilometer unterwegs. Am Ende bringen sie drei bis fünf Euro mit nach Hause. "Flaschensammeln ist für viele Menschen ein bisschen so, als hätten sie einen normalen Job.

Viele führen sogar Buch und können auf den Cent genau sagen, was sie an welchem Tag verdient haben." Zu diesem Ergebnis kommen die Sozialwissenschaftler Alban Knecht und Philipp Catterfeld in dem von ihnen herausgegebenen Buch "Flaschensammeln. Überleben in der Stadt", das gestern vorgestellt wurde. Sie stützen sich auf Interviews , die sie gemeinsam mit Studenten der Universität München mit Betroffenen geführt haben. Flaschensammler sind zum größten Teil männlich, im Rentenalter und haben ein relativ kleines soziales Netzwerk. "Es handelt sich zum großen Teil um Leute, die nicht obdachlos sind und die auch ein festes Einkommen haben - das aber zum Leben nicht reicht", sagte Knecht gestern. Vielen wollten auch Struktur in ihren Tag bekommen.

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