Gespräch mit Ministerin Barley Facebook gelobt vage Besserung

Berlin · Unternehmensvertreter trafen sich gestern mit Bundesjustizministerin Barley.

Nach dem Daten­skandal um Facebook haben Vertreter des Unternehmens bei einem Treffen mit Bundesjustizministerin Katarina Barley (SPD) zugesagt, Möglichkeiten für mehr Transparenz zu prüfen. „Wir brauchen insbesondere Transparenz bei den Algorithmen – ich bin sehr froh, dass Facebook zugesagt hat, das wohlwollend zu prüfen“, sagte Barley gestern in Berlin.

Beim Thema Algorithmen habe ein „gewisses Verständnis“ dafür bestanden, dass mehr Transparenz gewünscht sei. Man habe sich hier bereits über erste Modelle verständigt. Es sei aber schwierig, „ganz konkrete Zusagen“ zu bekommen, räumte Barley ein. „Insgesamt war es ein intensives, langes Gespräch – durchaus kontrovers“, sagte die Ministerin.

Das Analyse-Unternehmen Cambridge Analytica steht im Zentrum des Skandals um den mutmaßlichen Datenmissbrauch bei Facebook. Es soll die Daten von mehr als 50 Millionen Facebook-Nutzern illegal für den Wahlkampf des heutigen US-Präsidenten Donald Trump ausgewertet und dann gezielt eingesetzt haben. Wegen der Affäre geriet Facebook international in die Kritik.

Barley traf am gestern Nachmittag unter anderem den Europa-Cheflobbyisten von Facebook, Richard Allen. Der gab sich nach dem Treffen mit der Ministerin betont demütig. „Wir unternehmen die notwendigen Schritte, um sicherzustellen, dass so etwas nicht noch einmal passieren kann.“ Er habe die Entschuldigung des Unternehmens für diesen Vertrauensbruch an Barley übermittelt, sagte er und versprach unter anderem, Nutzern künftig eine bessere Kontrolle über ihre Daten zu geben. „Wir haben bereits erste Schritte unternommen. Wir sind uns bewusst, dass dies erst der Anfang sein kann.“

Die US-Handelsbehörde FTC bestätigte gestern Ermittlungen gegen Facebook. Für das Unternehmen kann es teuer werden, wenn die FTC zu dem Ergebnis kommt, dass das Online-Netzwerk nicht genug für den Schutz der Nutzerdaten getan hat.

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