SPD-Parteitag „Es war wirklich kein Jubelparteitag“

Frau Rehlinger, der Parteitag hat sich nun für ergebnisoffene Gespräche mit der Union ausgesprochen. Stellt Sie das zufrieden?

Anke Rehlinger (SPD), Ministerin für Arbeit, Wirtschaft, Energie und Verkehr.

Anke Rehlinger (SPD), Ministerin für Arbeit, Wirtschaft, Energie und Verkehr.

Foto: BeckerBredel

REHLINGER Ja, ich bin zufrieden, dass die unterschiedlichen Möglichkeiten einer Regierungsbildung ergebnisoffen geführt werden. Was nicht heißt, dass wir sie ziellos führen. Im Gegenteil, es gilt, Inhalte sorgfältig auszuloten.

Das Ganze sieht nach einem recht langen Prozess aus. Wie wollen Sie das den Bürgern verkaufen?

REHLINGER Ich sehe es als positive Nachricht, dass die nächsten Schritte gezielt angegangen werden können. Und ich sehe es als klare Botschaft an diejenigen, die versucht haben, die SPD als eine Partei darzustellen, die sich nicht ihrer Verantwortung stellt. Die SPD hat sich in ihrer Geschichte immer ihrer Verantwortung gestellt.

Wie empfanden Sie die Stimmung auf dem Parteitag?

REHLINGER Es war eine ernste Stimmung, kein Jubelparteitag. Und es war spürbar, dass alle großen Respekt haben vor der Aufgabe.

Hat Martin Schulz in seiner Rede neue Akzente gesetzt?

REHLINGER Es ging gar nicht darum, neue inhaltliche Akzente zu setzen. Ich fand, es war eine der Lage um die Regierungsbildungskrise angemessene Rede, die gezeigt hat, dass wir parteipolitisch am Anfang eines langen Erneuerungsprozesses stehen. Schulz hat auch selbstkritisch aufgezeigt, wie und auf welchem Weg wir uns erneuern sollen.

Schulz hat vorgeschlagen, die EU in die Vereinigten Staaten von Europa umzuwandeln. Wird diese Idee bei den Deutschen gut ankommen?

REHLINGER Bei den Deutschen kommt an, dass endlich mal eine Vision zu Europa entwickelt wurde, die es nicht als ein Bürokratie-Monster beschreibt, sondern die eine Antwort gibt auf die Frage, was wir eigentlich in Zukunft mit Europa machen wollen.

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