Katholische Kirche Erzbischof bringt verheiratete Männer als Priester ins Spiel

Bamberg · Der Bamberger katholische Erzbischof Ludwig Schick will den Zölibat nicht lockern, kann sich aber die Weihe verheirateter Männer zum Priester vorstellen. So könnten bewährte Männer durch Dispens von der Pflicht zur Ehelosigkeit entbunden werden, sagte Schick gestern zu den Folgen der Missbrauchsstudie: „Das gibt es auch schon jetzt, wenn ein evangelischer Pfarrer katholischer Priester wird.

 Ludwig Schick, Erzbischof von Bamberg

Ludwig Schick, Erzbischof von Bamberg

Foto: dpa/Holger Hollemann

Das könnte man erweitern.“

Gleichzeitig sieht Schick Nachholbedarf bei der Beteiligung von Frauen an Leitungsfunktionen der Kirche. Dies gelte etwa für Ordinariatskonferenzen, aber auch in der römischen Kurie, „denn Frauen haben einen anderen Blick“. Einen schwulen Mann würde Schick nicht zum Priester weihen. „Ich habe nichts gegen Homosexuelle. Aber zum priesterlichen Dienst, der Ehe und Familie fördern soll, würde ich sie nicht zulassen.“ Außerdem rief Schick dazu auf, als Reaktion auf die Missbrauchstaten Pfarrgemeinderäten mehr Einblicke und Mitbestimmung zu geben. Auch die Themen Beichte und Bekehrung müssten ernster genommen werden.

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