Eröffnungsfeier zwischen Protest und Polizei

Auf Stromkästen und an Litfaßsäulen in Frankfurt sind schon seit Wochen überall Plakate gekleistert, die zum Protest gegen die Eröffnungsfeier der Europäischen Zentralbank (EZB) für ihr neues Hochhaus aufrufen: "Let's take over the party. Es gibt nichts zu feiern am Krisenregime", heißt es darauf. Auch mit Videoclips im Internet warb das kapitalismuskritische Bündnis Block upy dafür, am 18. März die Schule zu schwänzen oder sich von der Arbeit freizunehmen - und an den Aktionen teilzunehmen. Die Proteste seien Symbol des Widerstands gegen die "Kürzungspolitik" der sogenannten Troika aus EZB, Europäischer Kommission und Internationalem Währungsfonds, sagt Bündnissprecher Roland Süß. Seiner Meinung nach ist jetzt der ideale Zeitpunkt dafür: Durch die Wahl der neuen Regierung in Griechenland sei das Thema hochaktuell. Die Krisenpolitik der Troika stehe stark in der öffentlichen Kritik, in vielen Ländern gebe es Proteste. Aus Griechenland , Spanien, Italien, Frankreich und vielen anderen Ländern werden Teilnehmer für die Proteste erwartet. In Deutschland organisierte Block upy einen Sonderzug, der Hunderte Aktivisten aus Berlin über Göttingen und Hannover nach Frankfurt bringen sollte. Polizei wie Veranstalter rechnen heute mit 10 000 Demonstranten. Ziel sei, mit Blockaden den Alltagsbetrieb der neuen EZB im Frankfurter Ostend aufzuhalten, erklärt der Bündnissprecher. Die Aktionen des zivilen Ungehorsams sollen bereits frühmorgens beginnen. Geplant ist, dass die Teilnehmer eine Massenblockade bilden und so den Eingang zu dem Neubau versperren, außerdem soll es Musik und Straßentheater geben. Anschließend findet ab 14 Uhr auf dem Marktplatz Römer eine große Kundgebung statt. Zum Abschluss zieht ab 17 Uhr eine Demonstration zur Deutschen Bank am Opernplatz. Am Nachmittag sind auch die Gewerkschaften offiziell mit von der Partie. Für 12 Uhr hat der DGB Frankfurt eine Demonstration angemeldet. Das Objekt der Feierlichkeiten und Proteste erinnert derweil an eine Festung. Gitter und Stacheldraht schließen eine weitläufige Sperrzone um das Gebäude. Nur Beschäftigte und Anwohner dürfen nach Ausweiskontrollen das Gelände betreten. Der Frankfurter Polizeipräsident sprach von einem Beamtenaufgebot im "oberen vierstelligen Bereich". Der Betrieb der Busse und Straßenbahnen in der Innenstadt wird weitgehend eingestellt. Das Block upy-Bündnis kritisierte die Sicherheitsvorkehrungen als "Angstmache". Von der Blockade, die seit Monaten trainiert werde, gehe keine Eskalation aus. Die EZB selbst hat ihre Feier gegenüber der ursprünglichen Planung abgespeckt. Auf die Einladung von Staats- und Regierungschefs wurde verzichtet. Bei der Feierstunde werden nur EZB-Präsident Mario Draghi , der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir und Oberbürgermeister Peter Feldmann eine Rede halten. Der Pressezugang wurde stark reglementiert und auf ausgewählte Nachrichtenagenturen und den Hessischen Rundfunk begrenzt. Für die Mitarbeiter handele es sich um einen normalen Arbeitstag, sagte EZB-Sprecher Stefan Ruhkamp. Allerdings könnten sie - wie sonst auch - die Möglichkeit nutzen, von Zuhause aus zu arbeiten.

Auf Stromkästen und an Litfaßsäulen in Frankfurt sind schon seit Wochen überall Plakate gekleistert, die zum Protest gegen die Eröffnungsfeier der Europäischen Zentralbank (EZB) für ihr neues Hochhaus aufrufen: "Let's take over the party. Es gibt nichts zu feiern am Krisenregime", heißt es darauf. Auch mit Videoclips im Internet warb das kapitalismuskritische Bündnis Block upy dafür, am 18. März die Schule zu schwänzen oder sich von der Arbeit freizunehmen - und an den Aktionen teilzunehmen. Die Proteste seien Symbol des Widerstands gegen die "Kürzungspolitik" der sogenannten Troika aus EZB, Europäischer Kommission und Internationalem Währungsfonds, sagt Bündnissprecher Roland Süß. Seiner Meinung nach ist jetzt der ideale Zeitpunkt dafür: Durch die Wahl der neuen Regierung in Griechenland sei das Thema hochaktuell. Die Krisenpolitik der Troika stehe stark in der öffentlichen Kritik, in vielen Ländern gebe es Proteste.

Aus Griechenland , Spanien, Italien, Frankreich und vielen anderen Ländern werden Teilnehmer für die Proteste erwartet. In Deutschland organisierte Block upy einen Sonderzug, der Hunderte Aktivisten aus Berlin über Göttingen und Hannover nach Frankfurt bringen sollte. Polizei wie Veranstalter rechnen heute mit 10 000 Demonstranten. Ziel sei, mit Blockaden den Alltagsbetrieb der neuen EZB im Frankfurter Ostend aufzuhalten, erklärt der Bündnissprecher. Die Aktionen des zivilen Ungehorsams sollen bereits frühmorgens beginnen. Geplant ist, dass die Teilnehmer eine Massenblockade bilden und so den Eingang zu dem Neubau versperren, außerdem soll es Musik und Straßentheater geben. Anschließend findet ab 14 Uhr auf dem Marktplatz Römer eine große Kundgebung statt. Zum Abschluss zieht ab 17 Uhr eine Demonstration zur Deutschen Bank am Opernplatz. Am Nachmittag sind auch die Gewerkschaften offiziell mit von der Partie. Für 12 Uhr hat der DGB Frankfurt eine Demonstration angemeldet.

Das Objekt der Feierlichkeiten und Proteste erinnert derweil an eine Festung. Gitter und Stacheldraht schließen eine weitläufige Sperrzone um das Gebäude. Nur Beschäftigte und Anwohner dürfen nach Ausweiskontrollen das Gelände betreten. Der Frankfurter Polizeipräsident sprach von einem Beamtenaufgebot im "oberen vierstelligen Bereich". Der Betrieb der Busse und Straßenbahnen in der Innenstadt wird weitgehend eingestellt. Das Block upy-Bündnis kritisierte die Sicherheitsvorkehrungen als "Angstmache". Von der Blockade, die seit Monaten trainiert werde, gehe keine Eskalation aus.

Die EZB selbst hat ihre Feier gegenüber der ursprünglichen Planung abgespeckt. Auf die Einladung von Staats- und Regierungschefs wurde verzichtet. Bei der Feierstunde werden nur EZB-Präsident Mario Draghi , der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir und Oberbürgermeister Peter Feldmann eine Rede halten. Der Pressezugang wurde stark reglementiert und auf ausgewählte Nachrichtenagenturen und den Hessischen Rundfunk begrenzt. Für die Mitarbeiter handele es sich um einen normalen Arbeitstag, sagte EZB-Sprecher Stefan Ruhkamp. Allerdings könnten sie - wie sonst auch - die Möglichkeit nutzen, von Zuhause aus zu arbeiten.

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HintergrundDas neue Gebäude-Ensemble der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt besteht aus drei Elementen. Ein stählerner Querriegel durchbohrt die restaurierte, 250 Meter lange ehemalige Großmarkthalle wie ein Pfeil und dient zugleich als Eingangsbau. Ein geschwungener Glasgang verbindet die Großmarkthalle mit dem gläsernen Doppel-Büroturm. 165 und 185 Meter sind die Türme hoch. EZB-Chef Mario Draghi und rund 2600 Mitarbeiter arbeiten bereits seit November dort. dpa

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