Erkundung im potenziellen Endlager darf weitergehen

Hamburg. Hochradioaktiver Abfall aus Atomkraftwerken gehört zu den gefährlichsten Hinterlassenschaften der Industriegesellschaft. Plutonium, Uran oder Neptunium aus ausgedienten Reaktor-Brennstäben müssen für extrem lange Zeiträume hermetisch von der Umwelt abgeschlossen werden, die Rede ist von einer Million Jahre. Ein Endlager für den extrem strahlenden Müll aber gibt es bislang nicht

Hamburg. Hochradioaktiver Abfall aus Atomkraftwerken gehört zu den gefährlichsten Hinterlassenschaften der Industriegesellschaft. Plutonium, Uran oder Neptunium aus ausgedienten Reaktor-Brennstäben müssen für extrem lange Zeiträume hermetisch von der Umwelt abgeschlossen werden, die Rede ist von einer Million Jahre. Ein Endlager für den extrem strahlenden Müll aber gibt es bislang nicht. Im Salzstock Gorleben, seit 30 Jahren als potenzieller Standort heftig umstritten, standen die Erkundungsarbeiten aufgrund politischer Vorgaben zehn Jahre lang still. Ab heute dürfen sie wieder weitergehen. Die schwarz-gelbe Bundesregierung hat den von ihrer rot-grünen Vorgängerin verhängten vorläufigen Erkundungsstopp für das einzige deutsche Endlagerprojekt für hochradioaktiven Abfall im niedersächsischen Wendland auslaufen lassen - und die Schachtanlage damit erneut zum Brennpunkt des Konflikts zwischen Gegnern und Befürwortern der Atomenergie gemacht. Seit das für die bergbaurechtliche Genehmigung der Testarbeiten zuständige niedersächsische Umweltministerium kürzlich grünes Licht für die Erkundung ab dem 1. Oktober gab, steht das für Endlagerungsfragen verantwortliche Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in den Startlöchern - ebenso wie die Protestbewegung. Sie hat bereits für morgen zu einem "Unruhetag" im Wendland aufgerufen. "Gorleben muss vom Tisch", sagt Kerstin Rudek, Sprecherin der Bürgerinitiative Lüchow-Dannenberg. afp

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort