Enttäuschung über mageres Renten-Plus

Berlin. Die Renten steigen in diesem Jahr im Osten deutlich stärker als im Westen. Für rund vier Millionen Menschen in Ostdeutschland gibt es zur Jahresmitte eine Erhöhung um 3,29 Prozent. Die etwa 16 Millionen Ruheständler im Westen müssen sich mit einem Mini-Aufschlag von 0,25 Prozent begnügen. Die Zahlen gab das Bundesarbeitsministerium gestern bekannt

Berlin. Die Renten steigen in diesem Jahr im Osten deutlich stärker als im Westen. Für rund vier Millionen Menschen in Ostdeutschland gibt es zur Jahresmitte eine Erhöhung um 3,29 Prozent. Die etwa 16 Millionen Ruheständler im Westen müssen sich mit einem Mini-Aufschlag von 0,25 Prozent begnügen. Die Zahlen gab das Bundesarbeitsministerium gestern bekannt. Als Gründe für die große Differenz nennt das Ministerium den stärkeren Anstieg der Löhne 2012 im Osten. Zudem wurde die Rentenanhebung im Westen zusätzlich durch einen Abschlag im Zusammenhang mit der Rentengarantie gedämpft, die 2010 eine Rentenkürzung verhinderte.

Zum 1. Juli erhöht sich damit eine Monatsrente von 800 Euro im Westen um zwei Euro, im Osten um 26,32 Euro. Das Rentenniveau im Osten klettert von bislang 88,8 Prozent auf dann 91,5 Prozent des West-Wertes.

Der Sozialverband VdK reagierte gestern mit Kritik auf die Veröffentlichung der Zahlen. "Die geringe Rentenerhöhung im Westen ist für die Betroffenen mehr als enttäuschend", sagte Verbandspräsidentin Ulrike Mascher. Sie betonte, dass die Rentner im Westen angesichts einer Preissteigerungsrate von derzeit 1,5 Prozent damit weiter an Kaufkraft verlieren. "Das ist für die Betroffenen schwer verkraftbar", sagte sie. Der Präsident des Sozialverbands Deutschland, Adolf Bauer, verwies ebenfalls auf die "massiven Kaufkraftverluste". Würden mehrere Faktoren wie der Riester-Faktor, die sich dämpfend auf den Rentenanstieg auswirken, endlich abgeschafft, hätten die Rentner im Westen sofort mehr Geld im Portemonnaie. und Meinung dpa/afp/dapd

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