Türkei Empörung über Steudtner-Anklage

Berlin/Washington · () Der Fall des in der Türkei inhaftierten deutschen Menschenrechtlers Peter Steudtner sorgt erneut für politische Spannungen. Die Bundesregierung übte scharfe Kritik an dem Strafmaß von bis zu 15 Jahren Gefängnis, das dem Aktivisten droht. Solche Forderungen seien nicht akzeptabel und vollkommen unverständlich, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert gestern in Berlin: „Wir erwarten von der Türkei, dass die deutschen Staatsangehörigen, die aus nicht nachvollziehbaren Gründen inhaftiert sind, freigelassen werden.“

Steudtner sitzt seit Juli in Haft. Nun hat die türkische Staatsanwaltschaft eine Anklageschrift aufgesetzt. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes werden Steudtner unter anderem die Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation und deren Unterstützung vorgeworfen.

Mitten im Streit zwischen Ankara und Berlin eskalisiert nun auch eine diplomatische Krise zwischen der Türkei und den USA: Die US-Regierung stoppte die Vergabe von Visa an alle diplomatischen Vertretungen in der Türkei auf unbestimmte Zeit. Grund war die Inhaftierung eines türkischen Mitarbeiters des US-Generalkonsulats in Istanbul. Die Regierung in Ankara setzte im Gegenzug die Visavergabe an US-Staatsbürger aus.

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