Einmal selber Luther sein

Saarbrücken · Luthers Erben feiern auch im Saarland das 500. Reformationsjubiläum mit viel Programm – und einem Aufruf an die Saarländer. Wer mag, kann auf Luthers Spuren wandeln und Reform-Thesen für die heutige Zeit einreichen.

Das mit Ablasshandel & Co. hat sich inzwischen ja erledigt - aber welche Veränderungen brauchen Kirche und Gesellschaft heutzutage? Das fragt die Evangelische Kirche im Saarland zum Reformationsjubiläum - durchaus selbstkritisch - die Saarländer. Diese sind eingeladen, quasi in die Rolle Martin Luthers zu schlüpfen und - wie der Reformator vor 500 Jahren - neue Thesen einzureichen. Ein Zukunftsprojekt zum Kirchen-Geburtstag.

Denn mit den Ideen will sich die Evangelische Kirche im Saarland mit ihren rund 200 000 Mitgliedern hinterfragen und auch erneuern - im Geiste der Reformation. "Wir wollen erarbeiten, wie die Kirchengemeinde der Zukunft aussehen muss", sagt Christian Weyer, Superintendent des Kirchenkreises Saar-West und Chefplaner der Feierlichkeiten im Saarland. Jeder kann mitmachen und seine Thesen noch bis Oktober an die Evangelische Kirche senden (alle Infos und eine Programmübersicht auf www.reformation2017-saar.de ).

Die Thesen-Aktion ist eine von rund 800 Veranstaltungen des Jubiläumsjahres im Saarland, das im vergangenen Oktober eröffnet wurde. Von einer bislang "überwältigenden Resonanz" spricht Weyer. So seien zu einem Vortrag mit EKD-Botschafterin Margot Käßmann im November mehr als 500 Besucher gekommen. Noch bis 31. Oktober werden landesweit Projekte, Vorträge oder Konzerte angeboten. Am 11. März tagt eine Reformations-Synode an der Uni, die sich auch mit den bis dato eingereichten Thesen beschäftigen soll. Schluss- und Höhepunkt des Luther-Jahres bildet ein Festakt am 30. Oktober in der Saarbrücker Ludwigskirche, der am folgenden Reformationstag in eine Nacht der Reformation mit Vor- und Begleitprogramm mündet. Dabei sollen auch die neuen Thesen präsentiert werden.

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