Kommentar Die Tyrannen sind fein raus

Der Sturm Idlibs ist erst einmal verhindert. Doch bleibt es dabei? Nicht zuletzt hängt das von Baschar Al-Assad ab und davon, ob Moskau ihn zügeln kann. Eigentlich brannten beide, Damaskus und Moskau, auf die Entscheidungsschlacht.

Einigung in Syrien wahrt das Gesicht der Tyrannen.
Foto: SZ/Robby Lorenz

Nun sieht es gar so aus, als wäre Erdogan als Sieger aus dem Ringen hervorgegangen. Und das im Clinch mit Putin, einem schlechten Verlierer. Langfristig möchte der Kreml das Nato-Mitglied Türkei dem Bündnis entfremden. Mit der Türkei als enger Partner stünde der Kreml international nicht mehr wirklich isoliert da. Ein Bombardement in Idlib hätte diese Partnerschaft aufs Spiel gesetzt. Keine Offensive in Idlib heißt auch keine zusätzlichen Verluste für russische Militärs. Außerdem versucht Moskau seit längerer Zeit, im Westen Gelder für den Wiederaufbau Syriens zu erhalten. Idlibs Ruinenhaufen wären kein Anreiz für großzügige Unterstützung. Kurzum: Der Tyrann aus Ankara hat dem aus Moskau das Gesicht gewahrt.

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