Drittes Baby in Mainzer Universitätsklinik gestorben

Mainz. Im Skandal um verseuchte Infusionen am Mainzer Uniklinikum ist ein drittes Baby gestorben. Das Frühchen sei zur Obduktion in die Frankfurter Rechtsmedizin gebracht worden, sagte der Medizinische Vorstand des Mainzer Universitätsklinikums, Professor Norbert Pfeiffer, gestern in Mainz

Mainz. Im Skandal um verseuchte Infusionen am Mainzer Uniklinikum ist ein drittes Baby gestorben. Das Frühchen sei zur Obduktion in die Frankfurter Rechtsmedizin gebracht worden, sagte der Medizinische Vorstand des Mainzer Universitätsklinikums, Professor Norbert Pfeiffer, gestern in Mainz. Bei vier weiteren Kindern, die ebenfalls die mit Darmbakterien verunreinigte Nährlösung erhalten hatten, habe sich der Gesundheitszustand stabilisiert. Die Babys litten aber nach wie vor an ihren schweren Vorerkrankungen, erklärte Pfeiffer. Am Freitag war elf Kindern auf der Intensivstation eine verschmutzte Infusion verabreicht worden - darunter zehn Säuglinge. Zwei Babys, die mit Herzfehlern zur Welt kamen, starben am Samstag. Ob die Keime den Tod verursachten, steht nach den bisherigen Obduktionsergebnissen noch nicht fest. Möglicherweise kam es bei der Herstellung der Lösung in der Klinikapotheke zu der Verunreinigung, als Schläuche an eine Maschine angeschlossen wurden. Die Staatsanwaltschaft Mainz ermittelt wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung.Nach dem Tod des dritten Säuglings am Montagabend habe man der Familie zunächst Zeit geben wollen, sich von dem Kind zu verabschieden, sagte Pfeiffer. Daher sei die Öffentlichkeit erst am Dienstag informiert worden. Das Baby war ein sehr junges Frühgeborenes in der 24. Schwangerschaftswoche, bei dem die Ärzte allein aus diesem Grund mit "dem Allerschlimmsten rechnen" mussten. Eine normale Schwangerschaft dauert 40 Wochen. dpa

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