„Die Umfrage ist nur ein erstes Signal“
Was die internationale Wettbewerbsfähigkeit betrifft, hätte Berlin größere Chancen. Das sagte der Leiter des Olympia-Stützpunkts Rheinland-Pfalz/Saarland, Steffen Oberst, im Gespräch mit SZ-Redakteurin Iris Neu.
Herr Oberst , wie bewerten Sie das Umfrage-Ergebnis?
Oberst : Zunächst freue ich mich natürlich über die breite Zustimmung bei der Bevölkerung - in beiden Städten. Auch wenn Hamburg im Vergleich zu Berlin besser an den Start gekommen ist, was das Ergebnis betrifft. Dort scheint die Bevölkerung geschlossener zu sein in dem Willen, olympische Spiele durchzuführen. Jedoch ist die Umfrage nur ein erstes Signal und noch keine Vorentscheidung. Die endgültige Entscheidung für einen Bewerber fällt ja erst am 21. März, einige Tage nachdem die DOSB-Führung ihre Empfehlung gegeben hat.
Warum dann die Umfrage in der Bevölkerung?
Oberst : Ich halte diese Umfrage für eine sehr wichtige Facette. Auch deswegen, weil schon viele Bewerbungen an der Skepsis der Bevölkerung gescheitert sind. Man muss die Menschen mitnehmen, man braucht ihre Unterstützung, denn es geht ja auch um öffentliche Kosten, die legitimiert werden müssen.
Welche Stadt würden Sie persönlich präferieren?
Oberst : Was die internationale Wettbewerbsfähigkeit und die Reputation als Hauptstadt betrifft, sehe ich Berlin vor Hamburg. Wir müssen mit der Bewerbung schließlich beim IOC punkten. Außerdem sind in Berlin schon mehr Veranstaltungsstätten vorhanden als in Hamburg, wo die Investitionen noch größer wären.
Glauben Sie, dass Olympische Spiele dem deutschen Spitzensport einen Schub geben könnten?
Oberst : Ganz sicher. Olympische Spiele würden nachhaltige Impulse bringen. Und das nicht nur für die Förderung des Spitzensports, sondern vom Schulsport angefangen für den gesamten organisierten Sport.