Teurer Wein im Kanzleramt Die Schwester des Talents

Über die neue Zeichenzahl von 280 bei Twitter ist nicht jeder glücklich. Auch Regierungssprecher Steffen Seibert nicht. Auf die Erhöhung reagierte er jetzt mit einem Tschechow-Zitat: „Die Kürze ist die Schwester des Talents.“ Sehr schön. Prompt wurde Seibert in der Bundespressekonferenz gefragt, ob er die neue Zeichenzahl nicht ausschöpfen wolle. Seibert: „Ich finde bei Twitter kurz besser, ja.“ Schnell schob er nach: „Das ist jetzt aber keine Haltung der Bundesregierung.“

Teurer Wein im Kanzleramt: Die Schwester  des Talents
Foto: SZ/Robby Lorenz


Alexander Dobrindt ist ein Raufbold. Gerne attackiert der CSU-Mann die Grünen. Deren Ausstiegsdaten aus dem Verbrennungsmotor und der Kohle seien „Schwachsinns-Termine“. Später schob er nach, nur den grünen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann zitiert zu haben. Das macht die Jamaika-Gespräche trotzdem nicht leichter.
Dobrindt wurde jetzt jedenfalls gefragt, ob er schon Albträume wegen der Grünen habe. Seine Antwort: „Die Nächte sind zurzeit zu kurz, um Albträume zu haben.“


Die größte Panne bei den Jamaika-Gesprächen widerfuhr Ka­trin Göring-Eckardt. In der Nacht zu Dienstag, als sich die Chefs der Parteien im Kanzleramt trafen, hatte die Grüne angeboten, auf ihrem Tablet-Computer die vereinbarten Punkte zu protokollieren. Doch dann stürzte das Gerät ab und die in stundenlanger Sitzung erarbeitete Liste war nicht mehr aufzufinden. Erst mit Hilfe handschriftlicher Notizen von Cem Özdemir konnten die Punkte rekonstruiert werden. So was nennt man dann wohl „Backup“.


Berichtet wurde jetzt auch diese nette Episode: Kanzlerin Merkel soll bei den Chef-Gesprächen eine im Keller des Kanzleramtes liegende Flasche Rotwein geordert haben, die seinerzeit ein Geschenk des französischen Präsidenten Chirac an den damaligen Kanzler Schröder gewesen ist. Wert: 300 Euro. Jedenfalls habe FDP-Mann Wolfgang Kubicki das Eingießen übernehmen wollen, worauf Merkel wohl launig anmerkte: „Ich wollte Ihnen immer schon mal einen einschenken.“

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