Stasi-Behörde Die richtigen Weichen

Es ehrt Roland Jahn, den Chef der Stasi-Unterlagenbehörde, dass er an der Abschaffung der eigenen Einrichtung mitarbeitet. Obwohl er selbst ein Opfer der Stasi war. Und obwohl viele Veteranen der DDR-Opposition an dieser Institution hängen.

Die richtigen Weichen für die Stasi-Unterlagen-Behörde:
Foto: SZ/Roby Lorenz

Denn sie symbolisiert den Sieg der Opfer über die Täter.

Allerdings: Schon in elf Jahren wird die DDR länger weg sein, als sie existiert hat. Die nun vorgeschlagene Integration in das Bundesarchiv ermöglicht die Zusammenlegung der Stasi-Akten mit den beim Bundesarchiv lagernden Beständen über die Massenorganisationen der DDR und die Staatspartei SED zu einem großen DDR-Archiv. Und zwar am Standort Berlin-Lichtenberg, der alten Stasi-Zentrale. Das Stasi-Unterlagengesetz mit seinen Auskunftsrechten soll bleiben, doch wird die Zahl der direkt Betroffenen immer kleiner.

Der längerfristige Blick richtet sich deshalb eher auf die historische Forschung, auf Tagungen und Publikationen zum Thema DDR-System insgesamt. Es ist richtig, dafür schon jetzt die Weichen zu stellen.

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