CSU-Parteitag „Die nächsten Monate  sind zu wichtig, um Wunden zu lecken“

Nürnberg · Die bayerische Wirtschaftsministerin hat neben den Sondierungsgesprächen vor allem die Landtagswahl im Herbst kommenden Jahres im Blick.

 Bayerns  Wirtschaftsministerin Ilse  Aigner (CSU)

Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU)

Foto: dpa/Sven Hoppe

Die CSU kann nach Ansicht der Chefin des mächtigen CSU-Bezirks Oberbayern, Ilse Aigner, nun „ruhig, konzentriert und entschieden“ in die Sondierungsgespräche mit der SPD über eine Koalition im Bund gehen. Wenn es darauf ankomme, halte ihre Partei zusammen.

Frau Aigner, sind mit dem Parteitag alle aufgerissenen Gräben in der CSU wieder zugeschüttet?

AIGNER Wir haben gemeinsam beschlossen, jetzt nach vorne zu schauen und für einen Sieg der CSU bei den Landtagswahlen im Herbst zu kämpfen. Ich halte das für eine richtige Entscheidung. Allen in der Partei ist klar, dass die nächsten Monate zu wichtig sind, um irgendwelche Wunden zu lecken.

Was heißt das konkret?

AIGNER In Berlin geht es darum, eine stabile Regierung zustande zu bringen und eine Einigung mit den potentiellen Koalitionspartnern zu finden, in der sich möglichst viel CSU wiederfindet. Dafür wird Horst Seehofer als CSU-Parteichef Sorge tragen. Und Markus Söder muss als Spitzenkandidat und zukünftiger Ministerpräsident in ganz Bayern um Vertrauen werben, damit die CSU auch in Zukunft die Verantwortung für den Freistaat tragen kann.

Personell ist bei der CSU also alles wieder im Lot, aber auch menschlich nach dem Machtkampf?

AIGNER Trauen Sie uns doch einfach einmal zu, dass wir professionell unsere Arbeit machen.

Was macht Ihnen Hoffnung, dass der Friede auch halten wird?

AIGNER Die CSU ist eine Partei, die sich durchaus auch einmal heftig rauft, aber wenn es darauf ankommt, hält sie zusammen. Und allen ist bewusst, dass es für die CSU um Einiges geht.

Was bedeutet die neue CSU-Formation für die Sondierungen mit der SPD im Bund?

AIGNER Horst Seehofer wird wie bisher mit hohem Engagement und starker Durchsetzungskraft die Sondierungen für die CSU führen. Und im Übrigen: Es ist nicht so, dass Markus Söder inhaltlich andere Positionen vertritt als der Parteivorsitzende.

Werden die Gespräche härter als die über eine Jamaika-Koalition?

AIGNER Warum sollte das so sein? Der Parteitag hat Horst Seehofer den Rücken gestärkt und mit einem starken Mandat ausgestattet. Die Diskussionen um die zukünftige Aufstellung sind beendet, so dass er ruhig, konzentriert und entschieden verhandeln kann.

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