Kommentar Die Fusion ist unvermeidbar

Jetzt wird sie also doch Wirklichkeit – die Deutsche Warenhaus AG. Was am Ende dabei herauskommt, ist völlig offen. Doch um Standortschließungen dürfte der neue Konzern nicht herumkommen. Zu stark sind die Überschneidungen im Warensortiment und in der Strategie.

 Kommentarkopf Lothar Warscheid

Kommentarkopf Lothar Warscheid

Foto: SZ/Robby Lorenz

Die innerstädtischen Warenhäuser – die Konsumtempel des 20. Jahrhunderts schlechthin – sind angesichts der Billigketten und der Einkaufscenter in der City und an der Peripherie der Städte nicht mehr die erste Wahl. Vom Online-Handel ganz zu schweigen. Doch Lamentieren hilft nicht. Das Shoppen bei Karstadt und Kaufhof muss wieder zum Erlebnis werden. Das erreicht man mit freundlichem Fachpersonal, guten Preisen und übersichtlichen Produktsortimenten, die attraktiv präsentiert werden. Doch auch die Städte müssen ihren Beitrag leisten, damit die Fußgängerzonen  belebt und beliebt bleiben,  die Warenhäuser also eine Überlebenschance haben. Superteure Parktickets wie in Saarbrücken bewirken das Gegenteil. Die Genehmigung neuer Handelsflächen in der Peripherie muss zudem gestoppt werden. Auch wenn bei der Fusion harte Einschnitte unvermeidlich sind. Es gibt keine Alternative. Alles andere wäre der Tod auf Raten. Doch die Häuser müssen auch eine Chance bekommen. Überteuerte Mieten und unrealistische Rendite-Erwartungen müssen der Vergangenheit angehören.

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