Angeschoben von der Konjunktur-Lokomotive Deutschland hat die Wirtschaft im Euroraum zum Jahr esende wieder Fahrt aufgenommen. Wie das europäische Statistikamt Eurostat mitteilte, stieg die Wirtschaftsleistung in der Eurozone im letzten Quartal 2014 um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Im Gesamtjahr stieg das Brutto-Inlandsprodukt (BIP) um 0,9 Prozent .

Deutschland trug dazu wesentlich bei: Die Wirtschaftsleistung wuchs hierzulande im Schlussquartal überraschend kräftig um 0,7 Prozent, so das Statistische Bundesamt. Den Anstieg des BIP im Gesamtjahr korrigierten die Statistiker deshalb leicht nach oben auf nun 1,6 Prozent. Wichtigste Wachstumstreiber in Deutschland waren erneut die Verbraucher mit ihrer ausgeprägten Konsumlust. Aber auch die Firmen investierten wieder mehr. Die Einfuhren legten 2014 in ähnlicher Größenordnung zu wie der Export. Das hilft auch den Euro-Partnerländern, die fast die Hälfte der deutschen Importe liefern. So wuchs etwa die Wirtschaft im ehemaligen Krisenland Spanien im Schlussquartal 2014 mit 0,7 Prozent ebenfalls kräftig. Frankreich verzeichnete dagegen nur ein Plus von 0,1 Prozent.

Experten rechnen auch für das laufende Jahr mit einem robusten Wachstum der deutschen Wirtschaft. Die Konjunktur wird demnach durch den niedrigen Ölpreis und den schwachen Euro befeuert, der deutsche Exporte auf den Weltmärkten billiger macht. Mini-Zinsen und die niedrige Arbeitslosigkeit dürften die Konsumlust der Verbraucher weiter anschieben .

Die guten Nachrichten aus der deutschen Wirtschaft beflügelten auch die Börse: Erstmals in seiner 27-jährigen Geschichte knackte der Deutsche Aktienindex (Dax) gestern die Marke von 11 000 Punkten. Allein seit Anfang Januar hatte das Barometer für die Börsen-Standardwerte mehr als 17 Prozent zugelegt. Nach Ansicht von Experten gab die Einigung für eine Waffenruhe in der Ukraine dem Dax zusätzlichen Schub. >