"Der Wettbewerb der Regionen würde härter"

2008 haben Touristen 1,3 Milliarden Euro ins Saarland gebracht. Könnte sich das durch kürzeren Jahresurlaub ändern?Grauvogel: Alles, was zu Verkürzung führt, bringt ökonomische Einbußen. Von jenen 1,3 Milliarden Euro könnte dann auch weniger umgesetzt werden. Durch die Verkürzung des Jahresurlaubs würde außerdem der Wettbewerb unter den Regionen noch härter

2008 haben Touristen 1,3 Milliarden Euro ins Saarland gebracht. Könnte sich das durch kürzeren Jahresurlaub ändern?Grauvogel: Alles, was zu Verkürzung führt, bringt ökonomische Einbußen. Von jenen 1,3 Milliarden Euro könnte dann auch weniger umgesetzt werden. Durch die Verkürzung des Jahresurlaubs würde außerdem der Wettbewerb unter den Regionen noch härter. Allerdings gibt es für uns auch die Chance, dass die Kurztrips in unsere Region zunehmen, weil Deutschland das Reiseland Nummer eins der Deutschen ist. Im Saarland bleiben die Leute durchschnittlich 2,7 Tage, wobei wir die meisten Anfragen für Radfahr- und Wanderangebote haben. Dafür haben wir auch eine gute Infrastruktur, die wir besser bewerben müssen. Ein Drittel der Übernachtungen verzeichnen wir übrigens im Kur- und Reha-Bereich.Wenn der Urlaub gekürzt wird, sparen die Leute dann nicht gerade an der Gesundheit, so dass die saarländische Tourismusbranche um die Übernachtungen im Kurbereich fürchten muss?Grauvogel: Nein. Wenn sich jemand entschließt, etwas für seine Gesundheit zu tun, wird sich das nicht ändern, weil er weniger Urlaub hat. Das ist ein bewusster Entscheidungsprozess. Im Falle der Verkürzung gibt es sicher Risiken, aber wir haben auch alle Chancen, wir müssen nur kreativ sein. Sollten die deutschen Touristen dem Saarland aber doch den Rücken kehren, hat die Region dann das Potenzial, Gäste aus dem europäischen Ausland anzulocken?Grauvogel: Ja, auf jeden Fall. Wir werben intensiv in Belgien, den Niederlanden und Frankreich. Außerdem sind wir gerade dabei, neue Märkte in der Schweiz und in Österreich zu erschließen.

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