Regierungsbildung Der Neuwahlzug fährt noch nicht

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Zug in Richtung Neuwahlen angehalten. Wäre es nach der SPD gegangen, dann wäre er am Montag schon losgefahren. Auch die Kanzlerin hatte ihr Ticket schon gelöst. Dieser Zug steht nun vorerst auf dem Gleis vor Schloss Bellevue. Erst müssen alle miteinander reden. Es ist höchst unsicher, ob am Ende sehr viel anderes herauskommen wird als ein zweiter Urnengang. Aber es ist Zeit gewonnen. Zeit, die zum Nachdenken genutzt werden kann. Zum Beispiel über eine Minderheitsregierung.

Regierungsbildung: Der Neuwahlzug fährt noch nicht
Foto: SZ/Roby Lorenz

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Zug in Richtung Neuwahlen angehalten. Wäre es nach der SPD gegangen, dann wäre er am Montag schon losgefahren. Auch die Kanzlerin hatte ihr Ticket schon gelöst. Dieser Zug steht nun vorerst auf dem Gleis vor Schloss Bellevue. Erst müssen alle miteinander reden. Es ist höchst unsicher, ob am Ende sehr viel Anderes herauskommen wird als ein zweiter Urnengang. Aber es ist Zeit gewonnen. Zeit, die zum Nachdenken genutzt werden kann und auch wird. Zum Beispiel über eine Minderheitsregierung. Auch die Sozialdemokraten werden nun wieder mit Merkel reden, nicht nur über Tolerierungsmodelle, sondern sogar über die ungeliebte große Koalition. Sicher werden sie mit harten Bedingungen in die Gespräche gehen und zum Beispiel die Bürgerversicherung fordern. Man habe alles versucht, Neuwahlen zu vermeiden, es sei eben nicht gegangen, wird es hinterher heißen. Falls Merkel den Genossen jedoch sehr weit entgegenkommt, ist auch eine neue Groko möglich. Dann freilich kann die SPD argumentieren, sehr viel erreicht zu haben.

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